Die Kunst Des Stilvollen Verarmens – Wie man ohne Geld reich wird – Alexander von Schönburg

Rowohlt Berlin

Eines vornweg, das Werk ist keine Ratgeber-Buch im üblichen Sinne. Vielmehr erzählt uns der Verfasser Alex (der selbst einer alten Adelsfamile entstammt und auf „500 Jahre im sozialen Abstieg“ zurückblicken kann) Dinge die der Trust Leser eigentlich schon längst wissen sollte, oder sie zumindest doch bald erlerne. Der Autor schreibt darüber das Luxus überflüssig ist, man nicht nur durch viel Geld reich ist, auch mit weniger glücklich leben kann, das auch Verzicht ein Gewinn sein kann. Er geht sogar soweit das er sagt das verarmen ein Stilvorteil sein kann – ach was….

Das erste drittel des Buchs war mir noch eher unsympathisch, das ändert sich zum Glück, da die Grundeinstellung, die vermittelt wird, eben nicht wirklich verkehrt ist (Kulturverstopfung – Ein Plädoyer für die mediale Entrümpelung). Und auch die Schreibe immer flüssiger wird – oder sich zumindest so liest. Aufgepeppt mit einigen wirklich schönen Geschichten und Anekdoten aus dem illusteren Bekanntenkreis sind die knapp 250 Seiten dann doch eher kurzweilig und der eine oder andere kann wahrscheinlich auch noch was dabei lernen.

Wenn allerdings die relative Armut (mein Mitleid hält sich in Grenzen für Menschen die vom Prinz von Brunei zum Geburtstag eingeladen werden….) es war die Alex erst dazu brachte sich diese Gedanken zu machen, dann fänd ich das stillos arm, denn das würde bedeuten er hätte sich diese Gedanken nicht gemacht, wäre er ein im überfluss schwimmender Reicher. Nunja, vielleicht ändert sich das ja auch, denn wie es scheint verkauft sich das Buch doch ganz gut. Wirkliche kaufempfehlung von meiner Seite nicht, aber wenn man es sich irgendwo ausleihen kann ist es nicht verkehrt das Buch mal zu lesen.

(dolf)

17,90 Euro

Isbn 3 87134 520 2

[Trust # 112 Juni 2005]