August 12th, 2008

Die Crass Story – Subversive Zeiten – George Berger

Posted in bücher by Dolf

Bosworth Music/ www.bosworth.de

Craß

Ich kann mich noch gut erinnern, Anfang der 80er fand ich Crass nur geil, vor allem inhaltlich bzw. textlich, denn viel mehr ausser die Texte von ihnen zu lesen blieb einem ja damals nicht wirklich. Und das Crass Logo, das war auf den Rücken meiner Jacke schablont und es hängt immernoch übergross im Flur. 2006 erschien beim englischen Omnibus Press Verlag „The Story of Crass“ und vergangenes Jahr (2008) die deutsche übersetzung in Erstauflage. Was soll man sagen, das Buch und die übersetzung ist völlig gelungen.

Der Autor wühlt sich tief in die Geschichte der Band, bzw. deren einzelnen Mitglieder, recherchiert, erklärt, beleuchtet, hier und da gibt`s auch mal seinen eigenen Senf dazu, aber in erster Linie hält er sich an die Fakten. Spricht mit den richtigen Leuten, nämlich den original Mitgliedern von Crass und dies sehr ausführlich. Die ganze Geschichte mit Hintergründen und Anekdoten wird lesenswert erzählt. Texte von Penny Rimbaud zitiert, Zeitzeugen kommen zu Wort. Das alles prima in Form gebracht von Berger.

„Besser“ kann man sich ein Buch über eine Band wirklich nicht wünschen. Es ist genau das was der Titel verspricht „Die Crass Story“, ausführlich, interessant und nie langweilig. Man erfährt auch viel über die Zeit vor Crass, was wichtig ist um die spätere Band zu verstehen. Crass war auf jeden Fall mit die wichtigste Punk Band. Was sie von den meisten anderen unterschied: Sie haben das gemacht was sie gesagt haben. Viele andere sagen das eine und machen das andere. Es wäre wünschenswert wenn es ein Revival geben würde welches sich an den Massstäben von Crass orientiert.

Gut 320 Seiten, Paperback, aufgelockert durch 2 Bildblöcke mit z.T. unveröffentlichten Fotos. Klasse Buch das jeder lesen sollte. Das der Verlag am Ende für „Sing alongs Bücher/Cds“ wirbt ist ja noch in Ordnung, das da aber Xavier Naidoo und Sarah Connor auftauchen beweist das die Verantwortlichen mit dem Thema offensichtlich nichts zu tun haben. Kost 24,95 Euro (dolf)

Isbn 978-3-86543-320-6

[Trust # 134 Februar 2009]

 

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