März 29th, 2022

Unbedingte Solidarität – Lea Susemichel & Jens Kastner (Hg.)

Posted in bücher by Dolf

Unrast Verlag, Fuggerstraße 13 A, 48165 Münster, www.unrast-verlag.de

Ist unbedingte Solidarität wirklich notwendig und gut? Zumindest einer der AutorInnen zweifelt das ebenso an. Es sind viele Texte von verschiedenen AutorInnen in diesem Sammelband zu lesen, vielleicht gibt ein Überblick einen ersten Einblick. Nach einer Einleitung der beiden Herausgeber geht es auch gleich mit dem ersten Text („Unbedingte Solidarität“) zum Thema von den beiden weiter. Des weiteren: „Solidarität und Gleichgültigkeit“ – Rahel Jaeggi, „Schwierige Solidarität“ – Sabine Hark, „Vielsamkeit eines ausschweifenden Zusammenhangs“ – Bini Adamczak, „Institution und Affekt, Dimension von Solidarität“ – Serhat Karakayali, „Solidarität revisited, Die soziale Frage, die Wiederentdeckung der Gemeinschaft und der Rechtspopulismus“ – Silke van Dyk,

„Solidarität in Differenz oder: Mit Feminismen lernen“ – Brigitte Bargetz, Alexandra Scheele, Silke Schneider, „Fragile Solidaritäten und kollektive Identität in der frühen Frauenbewegung“ – Jana Günther, „Die Stadt als sicherer Hafen: Kosmopolitismus und gelebte Solidarität“ – Stefanie Kron, Stefania Maffeis, „Revolutionäre Dringlichkeit, Thesen zu den Voraussetzungen und Umsetzungsstrategien für globale Solidarität in Zeiten der Klimakrise, Alexander Behr, „Solidarität als Übersetzung“ – Monika Mokre, „Ökonomische Solidarität? Unbedingt! – Friederike Habermann, „Solidarität und Gewerkschaftlichkeit, Erfahrungen und Schlussfolgerungen aus der Geschichte der Arbeiter*innenbewegung“ – Torsten Bewernitz, „Jenseits des Marktindividualismus, Soziale Demokratie und Vergesellschaftung als solidarische Perspektiven im Recht“ – Cara Röhner und „Die Zärtlichkeit der Felder? Kunst, Solidarität und symbolische Differenz“- Paul Buckermann. Dann tauschen sich die Herausgeber am Ende noch in Gesprächsform einmal mit Vertreterinnen von den Zeitschriften Frauen*solidarität, Informationsstelle Lateinamerika, Informationszentrum Dritte Welt und Lateinamerika Nachrichten über die Geschichte der Solidaritätsbewegungen aus und zuguterletzt nochmal mit Jelka Kretschmar von Sea Watch und Ramona Lenz von medico international. Die AutorInnen sind mindestens PolitwissenschaftlerIn, meist Dr. phil. oder ProfessorIn, viel mit Soziologie… ihr seht schon wo die Reise hingeht. Es ist ein total akademisches Buch, welches ich unter nicht Pandemiebedingungen auf keinen Fall zu Ende gelesen hätte. Weil es viel zu theoretisch ist, mit Fremdwörtern nur so um sich wirft, dabei eine Sprache nutzt die sehr schwer zugänglich ist weil sie eben kompliziert und nicht verständlich ist. Letztendlich ist, bei mir, so gut wie nichts hängen geblieben, einzig die Gespräche am Ende sind verständlicher. Ansonsten wird das Thema Solidarität eben auseinandergeklaubt und von allen möglichen und unmöglichen Seiten betrachtet. Wen wollen die AutorInnen damit erreichen? Oder damit „schlau“ machen oder gar zum umdenken bewegen? Wahrscheinlich ist es dafür aber gar nicht gemacht, sondern nur für andere die in den Elfenbeintürmen der Wissenschaftlichen-Theorie sitzen und sich noch mehr Gedanken machen wollen. Für mich war es reine Zeitverschwendung und ich denke für die meisten unserer LeserInnen ist es das auch. Kann weg, obwohl das Thema an sich natürlich spannend ist, aber nicht in der Form. 307 Seiten, Taschenbuch, 19,80 Euro (dolf)

Isbn 978-3897712911

[Trust # 212 Februar 2022]

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