April 30th, 2020

The Tidal Sleep Japan Tour aus # 200, 2020

Posted in artikel by Jan

„Dass wir Menschen auf der anderen Seite der Welt so für unsere Musik begeistert können, ist schon verdammt cool.“

Tourtagebuch von Marc von The Tidal Sleep // Japan-Taiwan-Tour 2019

Wir dürfen nun schon zum zweiten Mal mit unserer kleinen Kapelle nach Japan und zum ersten Mal im Anschluss nach Taiwan. Hätte mir das jemand gesagt als ich 14 war und die ersten Gehversuche in einer Punk-Band unternahm, ich hätte das niemals für möglich gehalten. Aufgeregt bin ich natürlich wie Sau.
Vor so einer Reise stellen sich ganz praktische Fragen. Was nehme ich mit? Was lasse ich da? Wie bleibe ich möglichst mobil ohne zu viel rumzuschleppen? Und natürlich die wichtigste Frage: Wie bekomme ich meinen Sound auf dem anderen Ende der Welt so hin, dass es nach meinem Setup zu Hause klingt?

In Japan, und wie sich später herausstellen sollte auch in Taiwan, stellt jede Venue in der Regel das Equipment für die Bands. Man braucht im Prinzip nur sein Instrument mitbringen. Amps und Boxen stehen schon da. Oft handelt es sich um ziemlich hochwertiges Zeug. Dasselbe gilt übrigens auch für Schlagzeuger. In Fachkreisen wird dieses System auch „Amp-Roulette“ bzw. „Drum-Roulette“ genannt. Reisen geht entweder mit dem Zug oder mit dem Auto, oder sogar mit dem Flugzeug. Das Touren hat also insgesamt weniger mit Schleppen zu tun als hier, wo wir immer alles dabei haben müssen.
Ich packe also meine Gitarre in ein Flightcase und nehme mein Pedalboard ins Handgepäck. Insgesamt habe ich nur sehr wenig mit.

08.05.: Abreisetag
Die Anreise erfolgt sternförmig aus allen Richtungen. Das ist bei uns der Normalzustand, weil wir über ganz Deutschland verteilt wohnen. Ich fahre am Vortag zu Thomas. Am nächsten Tag stößt Armin zu uns und wir fahren zum Frankfurter Flughafen, wo wir unseren Flug aufgrund von Stau nur sehr knapp erreichen. Matthias reist allein an und Nic ist schon seit ein paar Wochen in Japan und hat alles für uns arrangiert und abgesprochen. Wir werden also erwartet und der Gedanke ist sehr beruhigend.

09.05.: Ankunft und Off Day
Ankunft am Narita Airport am Nachmittag nach 17 Stunden Flug. Ich habe kaum geschlafen, sondern mir gefühlt das ganze Inflight-Movie-Programm angeschaut. Am Flughafen holen uns Akira von der Band „Lang“ und Cindy unsere Fahrerin, Fotografin und „Tourmanagerin“ ab. Sie fahren uns nach Tokyo. Wie bei meinen letzten Aufenthalten in Japan ist das mit der Sprache auch wieder nicht so einfach. Man kann auf Englisch kommunizieren, ist sich jedoch nicht immer sicher, ob man alles rüber bekommt bzw., ob man alles versteht. Das ist aber kein Problem. Beide sind super nett und geduldig und wir haben zusammen auf der Fahrt schon viel Spaß. Wir fahren zu Akiras Laden „Bridge Guitars“. Er verkauft rare japanische Vintage-Gitarren hauptsächlich aus den 80ern und auch Effekt-Pedale. So können wir gleich auch schon relativ viel abnerden.

Am Laden warten Matthias und Nic auf uns – ein großes „Hallo“! Alle sind da, alle sind erleichtert, wir haben es geschafft, jetzt kann’s losgehen. Wir gehen in eine Hotelbar, wo ein Freund von Nic auflegt und treffen ein paar alte Bekannte. Obwohl ich mich in einem Schwebezustand zwischen wach und schlafend befinde, fühle ich mich pudelwohl. Wir gehen vegane Ramen essen und fahren dann zurück zu Akiras Laden. Es ist 1 Uhr nachts und er kommt mit einer Riesenladung an alten Gitarren, die alle kreuz und quer in seinem Auto verstaut sind, an. Er hat sie als Ganzes einem Kunden abgekauft. Da waren echt ein paar Schätzchen bei. Dann gehen wir noch in ein „Public Onzen“ um die Ecke, weil es in dem Laden keine Dusche gibt. (Dafür aber eine dieser Toiletten mit Sitzheizung, Musik, Geruchsneutralisierer und Analdusche! Wer das nicht kennt, verpasst was – echt!)

Die Erfahrung mit den öffentlichen Bädern werden wir in den nächsten Tagen häufiger machen. Viele japanische Wohnungen haben kein Badezimmer mit Bad oder Dusche. Besonders in Großstädten ist das der Fall. Also besucht man öffentliche Badehäuser – Onzen. Die Prozedur ist immer gleich. Männlein und Weiblein sind getrennt. Man bekommt am Eingang ein großes und ein sehr kleines Handtuch, dessen Zweck ich noch nicht so ganz verstanden habe.

Dann gibt es eine offene Umkleide mit Musik, Haartrocknern und Sportgeräten, in der man sich komplett entkleidet. Anschließend geht es nackt mit dem sehr kleinen Handtuch in den Badebereich. Dort gibt es dann mehrere Duschen, bei denen man sich auf einen kleinen Hocker setzen muss. Kleine lustige Bildchen erklären einem unmissverständlich, dass man sich komplett einseifen und säubern muss, erste danach dürfe man ins Bad. Gesagt, getan. Danach steige ich in ein in den Boden eingelassenes Bad und flippe fast aus. Das Badewasser ist sauheiß und ich steige krebsrot wieder aus. Alle müssen lachen. Anschließend abtrocknen und ab in den Laden, wo ich erfrischt von dem Bad und mit einem sauberen Gefühl in einen tiefen wohlverdienten Schlaf falle.

10.05.: Tokyo, Kichijoji, Warp
Ausgeschlafen aufgewacht. Die Gitarren einsatzbereit machen, kleines Frühstück im Family Mart besorgen und mit dem Auto auf zur Venue. Unser Soundcheck ist um genau 16 Uhr – das muss unbedingt eingehalten werden. Jede Band macht einen und die Zeiten sind exakt vorgeschrieben. Der Soundtechniker stellt sich perfekt auf uns ein. Wir dürfen aufdrehen, so laut wir wollen und alles klingt, auch nach außen, unglaublich gut. Nic geht beim Soundcheck von Lang durch den Raum und bemerkt, dass es von jeder Stelle im Raum aus gut klingt und man immer alles hört. Diesen Grad der Perfektion waren wir zwar schon von der letzten Tour gewöhnt.

Aber trotzdem fragen wir uns wieder, warum das hier so „mühelos“ klappt, es in Deutschland aber regelmäßig Terz wegen zu lauter Gitarren, Becken etc. gibt. Es muss ein Soundingenieur*innen-Geheimnis in Japan geben, das wohlgehütet ist.

Die Show beginnt pünktlich und von überall her tauchen plötzlich bekannte Gesichter auf. ¾ von Svalbard z.B. sind schon angereist, weil sie übermorgen auf dem Afterhours-Fest spielen. Hide, der die erste Japan-Tour für uns gemacht hat, ist auch da, sowie einige andere Leute, die wir aus Europa kennen. Alles fühlt sich sehr vertraut an. Jede Band vor uns spielt perfekt. Lang unmittelbar vor uns. Sie schüchtern mich ein wenig ein. Wie soll man da denn noch einen draufsetzen können? Aber es scheint zu funktionieren. Viele gehen ab, singen sogar mit und wir sollen eine Zugabe spielen. Das ist echt verrückt.

Nach der Show gibt es etwas für mich typisch Japanisches. Es nennt sich „Uchiage“. Es bedeutet so viel wie Aftershow-Ritual. Das Szenario ist immer gleich: Alle Bands kommen nach der Show, wenn das Publikum schon raus ist, im Kreis zusammen. Undenkbar, wenn eine Band schon gefahren wäre. Dann gibt es eine kurze Rede der Veranstalter*innen, bei der jede Band einzeln erwähnt wird. Viel versteht man nicht, aber es scheinen nur positive Sachen gesagt zu werden. Am Ende hebt man sein Glas und schreit „Kampai“ – was so viel bedeutet wie „Prost“. Dann hängen alle noch eine Weile zusammen rum. Man erklärte mir auf der letzten Tour, es solle dazu dienen Leute ins Gespräch zu bringen, weil alle so schüchtern seien. Nach dem Konzert sei das besser, weil die Anspannung weg ist. Dieses Ritual gefällt mir. Das obligatorische Foto wird gemacht und dann ab nach Hause. In unserem Fall ab ins Badehaus und dann in den viel zu kleinen Van. Eine mehr oder weniger unbequeme Nachtfahrt nach Osaka steht an.

11.05.: Osaka, Ogimachi, Para-Dice
Nach einer sehr langen Fahrt, bei der wir unübertrieben etwa jede Stunde für 45 Minuten Pause gemacht haben, erreichen wir Osaka in den Morgenstunden. Es ist jetzt schon sehr heiß. Hut ab vor Cindy. Sie hat uns sicher durch die ganze Nacht hindurch gefahren und immer noch gute Laune. Obwohl Lang alles organisiert haben, ist sie definitiv „the person in charge“. Sie macht die Ansagen und wir halten uns daran. Die Reisegruppe besteht aus zwei Autos mit insgesamt 12 Personen. Lang werden von Yoshi gefahren. Er ist super, spricht aber leider kaum Englisch.

Wir dürfen schon früh ins Hostel und einige bleiben da auch und pennen ne Runde. Ich denke mir „scheiß drauf, aus dem Jetlag komme ich wegen der Nachtfahrten eh nie wieder raus“ und bleibe wach. Matthias, Armin und ich erkunden Osaka mit seiner kilometerlangen Marktpassage. Irgendwann geht’s zum Soundcheck. Alles wie gewohnt. Die Soundfrau holt wieder das Maximum raus. Heute spielen wir mit „Bacho“, einer Band, die ich 2010 auf einer anderen Tour kennengelernt habe und mit der wir auf der letzten Tour auch in Osaka gespielt haben. Sie sind sehr populär in Japan und wollten unbedingt mit uns spielen. Das Wiedersehen ist groß und sehr herzlich. Das Konzert beginnt. Die Stimmung ist super und alle Bands liefern ab. Bacho und Lang hauen mich wirklich um. So viel Emotion und Leidenschaft. Es macht einfach nur Spaß dem ganzen zuzusehen. Unser Set kommt auch gut an und wieder sollen wir eine Zugabe spielen. „Uchiage“ ist ausgedehnt und feuchtfröhlich. Armin, unser Drummer, der sonst eher wenig sagt, spricht angeregt mit den Einheimischen und hält am längsten durch.

12.05.: Nagoya, Sakae, Tight Rope
Um 8 Uhr fahren wir los nach Nagoya. In dem schon gewohnten Rhythmus von Fahren und Pause. Das scheint wirklich normal zu sein. Alle sind sehr verstrahlt aber glücklich. Wir haben viel Spaß. Cindy und wir sind mittlerweile richtig warm geworden, was sich daran bemerkbar macht, dass wir viel rumblödeln. Wir haben sie auch für unser Tourspiel, das „One-Yen-Game“, gewinnen können. Lang laden zum Essen ein und wir lachen viel. Die ersten zwei Tage waren sie noch extrem schüchtern. Soundcheck und Show sind wieder super. Es fällt mir sehr stark auf, dass niemand, wirklich niemand, während der Shows auf ein Handy starrt. Alle hören bei allen Bands aufmerksam zu und sind in den Pausen still. Selbst Anfängerbands haben ein sehr hohes Niveau.

Diese Art von Respekt gegenüber allem finde ich wirklich bewundernswert. Nach der Show fahren wir in ein Badehaus. Dort machen wir Bekanntschaft mit Yakuza-Leuten, die sich in einem der Baderäume breitgemacht haben und wirklich sehr laut sind. Das fällt auf, weil es sonst immer überall sehr leise ist. Erkennen kann man sie unmissverständlich an den „typischen“ Tätowierungen, was uns auch von Yoshi bestätigt wird. Alle inklusive der anderen Gäste machen einen großen Bogen um sie. Wir werden, besonders Thomas, stark ob unserer Tätowierungen gemustert, aber nicht weiter angesprochen. Dann geht’s ab ins Auto, wir fahren nach Tokio zurück. Nachtfahrt. Hurra!

13.05.: Tokyo, Shimokitazawa, Era
Um 8.30 Uhr sind wir bei Akiras Laden. An Schlafen während der Fahrt war natürlich kaum zu denken. Wir fallen in ein Koma und wachen kurz vor 14 Uhr auf. Dann geht’s auch schon ins Era, wo wir mit Svalbard spielen. Nic hat sich wegen der Klimaanalagen überall eine ordentliche Erkältung eingefangen und macht sich Sorgen um seine Stimme. Nach dem Soundcheck gehen wir mit Svalbard vegane Gyoza essen und tauschen Erfahrungen aus. Auch sie kommen mit dem Grad der Perfektion, den hier alle an den Tag legen, nicht ganz klar. Man hat richtig Angst Fehler zu machen. Sehr unpunkig, wie wir finden. Svalbard sind richtige Herzchen. Wir haben schon viel Zeit zusammen auf Tour verbracht, so dass wir uns schon sehr gut kennen. Auf der Show sind wieder jede Menge Leute und viele bekannte Gesichter.

Eigentlich sollten nur Svalbard und wir spielen. Aber wir konnten Kimi, unseren Labelboss in Japan und Veranstalter der Show, dazu überreden, dass Lang auch noch spielen. Alles verläuft super und wir haben viel Spaß und eine super Show. Nach dem Konzert hängen alle noch eine Weile ab. Ich unterhalte mich mit Kimi lange über den Generationswechsel in der Szene in Japan. Er ist sozusagen die neue Hoffnung für alle, weil er interessante Bands nach Japan holt und unbekannte Bands aus Japan fördert. Wir fühlen uns sehr wohl auf seinem Label Tokio Jupiter Records, auf dem auch unsere Freunde von Viva Belgrado, Caspian und Svalbard sind. Der Abschied von Lang, Yoshi und Cindy ist emotional und wir sind sehr sicher, dass wir uns wiedersehen werden.

14.05.: Off Day
Heute haben wir einen Off Day. Wir verbringen ihn mit ¾ von Svalbard und hauen uns die Bäuche mit veganem japanischen Essen voll. Der Rest besteht aus Touristenaktivitäten und dem obligatorischen Besuch einer Karaokebar. Sehr viel Spaß, sehr viele sehr schiefe Töne und die Erkenntnis, dass die meisten Alternative Rockbands aus den 90igern und 2000ern echt sehr beschissene Texte hatten. Dann ab in den Laden, noch ein letztes Mal ins Onzen und dann ins Bett. Wir müssen früh los, um die Maschine nach Taipeh zu erreichen. Das nächste Abenteuer wartet.

15.05.: Taipeh, Revolver
2 Stunden Schlaf. Auf zum Flughafen. Wir fliegen mit einer Billig-Airline und machen uns um das Gewicht unseres Gepäcks Sorgen, weil wir eventuell ordentlich draufzahlen müssen. Aber alles verläuft reibungslos. Ich bin völlig übermüdet. Und traurig, weil der Japanteil der Tour so schnell vorbeiging und leicht erkältet. In Taiwan ist es bewölkt, super heiß und extrem schwül. Das alles schlägt bei mir stark auf die Stimmung und ich brauche den ganzen Tag um mich zu akklimatisieren. Dan von US:WE, der unsere Tour in Taiwan gebucht hat, holt uns mit dem Taxi am Flughafen ab und wir fahren in ein tolles kleines Hostel in Taipeh, das die nächsten Tage unsere Homebase sein wird.

Dann geht’s zum Revolver, wo wir spielen werden. Anschließend essen wir in einem kleinen veganen Café zu Mittag. Dan kümmert sich rührend um uns. Er spricht sehr gut Englisch. Der Soundcheck verläuft wie in Japan, jedoch etwas unorganisierter und chaotischer – eher wie in Deutschland. Während unserer Show habe ich ein paar Soundprobleme, die meinen Gesamteindruck trüben. Ich habe aber das Gefühl, dass es ganz gut ankam. Wir sollen eine Zugabe spielen und werden mit Lob überschüttet. Es sind sogar einige Leute extra aus Japan eingeflogen, weil sie uns unbedingt sehen wollten. Wir feiern in Thomas Geburtstag rein und haben noch einen schönen Abend. So etwas wie „Uchiage“ scheint es hier aber nicht zu geben. Dafür aber jede Menge Drinks. Irgendwann geht’s ins Hostel. Alle sind fertig – auch vom Wetter. Außer Thomas. Der schwitzt kein bisschen und plant schon die nächsten Essensoptionen für uns – sehr gut!

16.05.: Kaohsiung, Paramount Bar
Gut geschlafen und Thomas bringt frischen, sehr guten Kaffee ans Bett. Die Stimmung ist direkt wie ausgewechselt und ich bekomme endlich richtig Bock auf die nächsten Shows. An unserer Banddynamik gefällt mir, dass wir immer sehr aufeinander Acht geben. Wir fahren mit Dan und Fung-Ue unserem Fahrer und Soundman nach Kaohsiung. Fung-Ue ist zwar sehr wortkarg, aber dennoch sehr sympathisch. Wir kommen an und das erste, was uns auffällt, sind die ganzen Motorroller, die schwarmmäßig durch die Straßen fliegen. Die Sonne scheint, aber es ist einfach zu heiß. Wir fahren nach dem Ausladen in ein Hotel und Dan lädt uns zum Essen in einem typischen Streetfood-Restaurant ein. Megaviel und megagut. Dann geht’s zur Venue. Soundcheck. Die Show ist super, die anderen Bands sind sehr jung und enthusiastisch. Wir spielen eine Zugabe und Leute stagediven. Wir bekommen viele Komplimente und alle scheinen sich zu freuen, dass wir da sind. Es wird recht spät, so dass Armin, Matthias und ich zurück zum Hotel laufen müssen. Ich fühle mich viel besser und kann den Aufenthalt endlich genießen.

17.05.: Taichung, The Cave
Wir fahren nach Taichung. Die Stimmung ist gut und es ist endlich nicht mehr so schwül. Die Cave-Bar ist super cool und gemütlich. Das Ganze hat ein Flair, das mich an Süditalien erinnert. Wir gehen zu einem veganen Buffet und hauen uns für sehr wenig Geld die Bäuche voll. Alle sind super nett zu uns und der Abend wird richtig cool. Die Soundfrau zaubert den anderen Bands und uns einen super guten Sound. Wir machen ein paar Ansagen mit politischen Statements und danach gehen plötzlich alle ab. An dem Tag wurde die gleichgeschlechtliche Ehe in Taiwan legalisiert und alle freuen sich darüber. Wir müssen wieder eine Zugabe spielen und sind überglücklich. Was für ein schöner letzter Abend. Dass wir Menschen auf der anderen Seite der Welt so für unsere Musik begeistert können, ist schon verdammt cool. Wir sind alle ziemlich emotional. Nachts geht es noch zurück nach Taipeh.

18.05.:
Am nächsten Tag schlafen wir aus und verbringen den Tag zusammen mit Dan und einer Freundin von ihm namens Kiki. Ein Hammertag, der alles noch einmal in einem ganz anderen Licht für mich erscheinen lässt. Jetzt ist es wie Urlaub. Wir wollten nicht sofort nach der Tour zurück fliegen, damit man das ganze Erlebte und die Eindrücke noch in Ruhe ausklingen lassen kann, bevor man wieder in den Alltag zurückkommt. Gut so!

Fazit: Shows spielen ist irgendwie überall gleich – und das ist gut so. Denn es ist gut zu wissen, dass auf der ganzen Welt Leute ähnlich ticken und man somit überall Freunde hat. In diesen Zeiten gibt einem das Hoffnung. Ich bin unendlich dankbar, dass ich diese Erfahrungen machen durfte!
Bitte checkt folgende Bands aus Japan und Taiwan unbedingt aus:

Japan: Lang, Bacho, Heaven In Her Arms, Sassya, Sans Visage, Anyo, Look at Moment, Sawgi, Hiyorimi, Heliostrope.
Taiwan: US:WE, Madness of Civilization, Ship of Fools, Swill, Defeat the Giant

Danke

Marc// The Tidal Sleep

Tagebuch: Marc Aufderstrasse/ The Tidal Sleep
Kontakt: https://thetidalsleep.bandcamp.com/
Fotos: The Tidal Sleep/ Nishimakitaichi, Cindy
Redaktion: Claude Müller

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