THE LAST (#139, 2009)
“No love it’s really nothing new, a lot of other people fall apart the way we do, I can’t begin to describe the emptiness there, to find youself alone when someone else is there”
Interview mit Joe Nolte von THE LAST – POWERPOP aus Los Angeles. Seit 1976.
Durch unser SST Records-Special letztes Jahr anlässlich des 30sten Label-Jubiläums bin ich über Joachim vom Trust auf The Last gekommen und habe sie direkt ins Herz geschlossen. Falls ihr euch für Beach Boy-esquen, garagigen, leicht Descendents- lastigen Powerpop interessiert, besorgt euch das erste Album der Band „L.A. Explosion“ auf Bomp Records (gibt’s jetzt auch als Release mit langen Linernotes von Sänger und Gitarrist Joe Nolte, den ich hier auch interviewt habe) und das SST Meisterwerk „Awakening“. Ihr werdet es nicht bereuen, euch mit dieser auch im Punk-Underground eher unbekannten Band auseinandergesetzt zu haben, versprochen! Oder geht einfach auf die Last Homepage, dort gibt’s auch von allen Alben jede Menge MP3s.
The Last spielten Mitte 2009 in Long Beach anlässlich ihres vor genau 30 Jahren veröffentlichtem Debütalbum – eben L.A. Explosion – wieder mal live, verstärkt durch ein Descendents-Mitglied (zu eben jenen gibt’s auch interessante biografische Verschränkungen, mehr dazu im Interview)… ein guter Anlass, Sänger und Leadgitarrist Joe Nolte von The Last mal einige Fragen nach Kalifornien zu schicken. Beantwortet wurden diese Fragen einige Zeit später, es war Anfang September 2009. Ich war im Urlaub auf Sardinien, druckte mir euphorisch alles aus und genoss dazu auf der Piazza von Bosa einen Cappuccino bei geilem Wetter, derweil es im Interview selber eher um die dunkle Seite von Los Angeles und um eine (leider) total verkannte und kommerziell erfolglose, aber extrem geile Band geht, die die Lage aber mit Humor nimmt…
Ich möchte an dieser Stelle auch noch mal eindringlich betonen, dass das heutige Label „Power pop“ und die damit gemeinten Bands zusammen genommen nicht mal ansatzweise die Energie, Kraft und Leidenschaft aufweisen, wie ein Akkord aus dem Handgelenk von The Last. Ja, so deutlich muss man es sagen und die ganzen Amis, Briten, Deutschen und holländischen Bands in ihre Schranken verweisen.
Hi Joe Nolte, euch gibt’s es seit 1976, wie würdest du eure Musik und eure Bandgeschichte jemanden beschreiben, der euch überhaupt nicht kennt?
Allein über diese Frage könnte ich ein Buch schreiben (das mache ich vielleicht auch eines Tages mal). Aber, ich versuche, mich kurz zu fassen. Ich traf Vitus Matare in unserer High School – eine komplett katholische Schule in Downtown Los Angeles mit dem Namen Loyola, die zu dem Zeitpunkt (September 1972) schon etwa über 100 Jahre alt war. Vitus wurde kurz davor von einer Schule in Deutschland rausgeschmissen. Er lebte einige Jahre in Deutschland, war in einer Band und spielte Flöte. All diese Dinger führten zwangsläufig dazu, dass wir mal gute Freunde werden würden. Wir fingen an, unsere eigenen Bands zu kombinieren und entwickelten eine Art progressiven Sound, Richtung „Frank Zappa trifft Golden Earring“. Das machte totalen Spaß, es war ziemlich komplex und du konntest auf keinen Fall dazu tanzen.
Wir spielten auf vielen Parties und Tänzen… und wurden nie ein zweites Mal eingeladen. Es war einfach sehr lustig „antagonizing our fellow teenagers”. Ich war schon relativ früh ein großer Fan der 60er Garagenmusik, und 1973 haben wir schon Seeds “Pushin‘ Too Hard“ gecovert. Soweit ich weiß, hat das zu der Zeit niemand gemacht. Gegen 1974 und 1975 sind die Bandleute getrennte Wege gegangen und ich wurde verrückt danach, herauszufinden, wohin sich die Musik weiterentwickeln müsste…Rockmusik war erschreckend vorhersehbar geworden und es schien keinen zu kümmern.
An diesem Zeitpunkt fing ich an, mich mit der Vergangenheit zu beschäftigen und integrierte den Style der Sixties in meine Musik. Der Song „Century City Rag“ von unserem ersten Album wurde im März 1975 geschrieben. Einige Zeit hörte ich sehr viel Velvet Underground und die Stooges und dachte mir, dass der ultimative Sound eine Mischung dieser zwei plus die wilden Singles der Mittleren 60er sein würde. At the time the idea seemed too crazy to even pursue. Deshalb war es einfach erfrischend und eine echte Aufklärung für mich, als ich zum ersten Mal von dieser “Punk” Bewegung in New York hörte! Mir ging auf, dass ich nicht der Einzige in der Welt bin… with such a lunatic vision.
Nun war es an der Zeit für mich, diese Vision in die Praxis umzusetzen. Das Problem war nur: keine der New York Bands hatte eine Platte draußen, deshalb hatte ich keine Ahnung, wie sie klingen! Mein einziger Schlüssel dazu waren die älteren Platten, die ich ja bereits hörte und das erste Album der Modern Lovers, dass ich dann endlich Anfang 1976 zu Hören bekam. Deshalb entwickelte ich eine eigene Vision, eine eigene Vorstellung, wie Punkrock sich anhören könnte und stellte mir das so vor: a noisy blend of 60’s garage, Stooges noise, and a strong psychedelic flavor, all vying for dominance with a strong melodic sensibility (Ich war immer schon ein großer Popfan, Beatles, Kinks etc., deshalb konnte ich gar nicht anders, als diesen melodischen Kram mitrein zunehmen).
Viele Songs dieser Zeit sind nie veröffentlich worden, aber „Every Summer Day“, „Don’t Care“ and „Someone’s Laughing“ sind alle Anfang / Mitte 1976 geschrieben worden. In diesem Sommer kam das Ramones Album endlich heraus und das war natürlich ein riesiger Einfluss… und als am Ende des Jahres die Sex Pistols ihre “Anarchy” Platte herausbrachten, war mir klar, dass durch diese Platte sich jetzt alles ändert! Die englischen Bands waren natürlich auch ein großer Einfluss, aber wir hatten dann schon unseren eigenen Stil entwickelt, was uns manchmal Vorteile brachte und manchmal nicht… im Verlauf der Jahre. Im Oktober 1976, nach einem Experiment mit einer Prototype Besetzung, gab es dann die erste The Last Besetzung: Vitus, Dave Harbison (unser Bassist, noch von der High School, traurigerweise seit vielen Jahren tot) und meine Brüder Mike and David. Mike half mit dem Singen und David spielte Perkussion.
Einen Monat später der erste Auftritt auf der Geburtstagsparty von Buster Keatons Granddaughter…sie wurde 16. 1977 war voller persönlicher Probleme und wir konnten nicht live auftreten, auch gerade dann nicht, als sich die L.A. Szene entwickelte. Während dieser Zeit schrieb ich die meisten Songs von „L.A. Explosion“ und wir haben unsere erste Single in Eigenregie aufgenommen. Diese kam am 7.11.1977 raus. Wir konnten nur 300 Stück davon machen und ich selber schrieb die Labeltitels auf jede einzelne. Du siehst, die Geschichte von The Last ist nicht kurz und ich habe so viel nicht erwähnt. Ich erwähnte nicht die original L.A. scene, spearheaded by Don Waller and the Imperial Dogs.
Sie spielten schon 1974 die ersten Auftritte und waren zusammen mit anderen stark dafür verantwortlich, dass die Szene ins Rollen kam. Sie waren auch genau wie wir aus der South Bay. Ich bin auch nicht darauf eingegangen, dass ich 1975 eine starke Obsession mit den kulturellen Entwicklungen in Deutschland in Zeiten der Weimarer Republik entwickelte („Caligari“), und mich für die Experimente von Brecht und Weil interessierte … which led to visions of the new scene as a sort of gothic, expressionist youth movement that would, if nothing else, absolutely terrify the old folks! But one can only say so much.
Kurz gesagt, unsere erste Single machte es uns möglich, live zu spielen. Unser erstes Konzert war in dem legendären Laden Masque am 7.1.1978 mit den Dils und Avengers und am Ende des Jahres waren wir bereit für die Aufnahme unserer erste Platte für Bomp Records. Dieses Album – „L.A. Explosion“ – erschien in Deutschland auf Line Records, in England auf London Records (die einen Monat später Pleite gegangen sind) und in Japan auf Trio (und einige Jahre später als Reissue auf dem französischen Eva/Loita Label). Danach haben wir einige Fans gewonnen, die unglücklicherweise auf der ganzen Welt verstreut sind.
Seitdem habe ich viele Sachen gemacht, aber es ist offensichtlich so, dass die Sachen, die wir 1979 und 1980 gemacht haben, die Leute am meisten interessieren, was natürlich auch Sinn macht. Deshalb bin ich auch glücklich sagen zu können, dass ich vor einem Monat mit einem The Last Line-up aufgetreten bin, dass alle originalen 1979 Mitglieder vereinte – mit der Ausnahme des Schlagzeugers (an diesem Abend spielte es Bill Stevenson, sonst Trommler bei All und den Descendents und er spielte wunderbar). I am pretty sure I will never give up, and never stop playing.
Ihr habt immer einen sehr melancholischen Sound. Ist es nicht ein Widerspruch, diese wehmütige Musik und dann seid ihr aus Kalifornien, aus Los Angeles, dort scheint die Sonne doch jeden Tag und alle sind total glücklich? Und dann kommt ihr mit dieser traurigen Musik an…
Wenn „melancholisch” nicht schon ein Wort wäre, es müsste eins sein! Aus der Tatsache, dass es so aussieht, dass alle in Los Angeles total happy sind weil die Sonne scheint, kann ich nur schließen, dass Raymond Chandler und Nathaniel West nicht gut ins Deutsche übersetzt worden sind… Los Angeles hat immer eine sehr dunkle Seite, die hinter dem ganzen Glitter und den Lichtern und dem Sonnenschein hervorlugt. The ghosts of untold thousands who came west only to have their hearts broken haunt these streets, and there has always been a social undercurrent of those who avoid the sun, and only venture forth at night. (I could write another book here but I won’t!)
Für mich persönlich ist Los Angeles die einzige Heimat, die ich kenne. Meine Familie lebt seit 100 Jahren hier, was für kalifornische Verhältnisse eine sehr lange Zeit ist. Und du musst natürlich wissen, Melancholie kommt von innen, und all das Sonnenlicht der Welt cannot compromise its happy chill… Ganz nebenbei, ich schrieb den Song „Every Summer Day“, der sich ja wie ein happy Surf Song anhört… obwohl es eigentlich darum geht, wie die sorgenfreie Welt der Beach Boys nach dem Kennedy Attentat in sich zusammenbrach.
Wie kam es eigentlich, dass jemand von den Descendents bei euch mitmacht?
Mein Bruder David gründete die Descendents zusammen mit Frank Navetta 1977, deshalb gab es zwischen beiden Bands immer eine starke Verbindung. Vor einigen Jahren wollte ich eine Platte machen und brauchte eine Rhythmus Section. Da ich mit Bill und Karl (Alvarez) jammte, dachte ich mir, dass es mit ihnen eine Menge Spaß machen würde. Wir sind mit diesem Lineup jedoch nur zweimal aufgetreten, beides mal in Colorado, wo die zwei auch wohnen.
2009 feiertet ihr mit einem Auftritt in Alex´s Bar in Long Beach den 30igsten Geburtstag des Release-Datums von „L.A. Explosion“. Andere ähnliche alte Bands feiern ihre Jubiläen im House of Blues, ihr feiert im Underground… gab es mal kommerzielles Interesse an euch? Bist du nicht angepisst, dass ihr immer noch eine Undergroundband im PowerPop/Garagen-Bereich seid? Social Distortion spielten gerade hier in Deutschland und ihre „30 years of underground Rock´n´Roll“-Tour fand in sehr großen Hallen statt…
Es ist wahr, sogar im Underground bleiben wir Underground! Und du hast Recht, ich werde Schritte unternehmen, so dass wir unseren 40igsten Geburtstag in größeren Hallen feiern können! Und sofern es Social Distortion betrifft, ich denke, ich rufe sie an und schaue, dass wir auf ihrer nächsten Tour mit kommen können.. Ok, ich will mal für einen Moment ernst bleiben. Völlig klar, wir haben nicht das kommerzielle Interesse genossen, was andere haben. An diesem Punkt meines Lebens nehme ich die Situation mit Humor, wie du merkst. Es wäre schön, mehr Platten zu verkaufen und Geld zu machen, aber wenn es nie passiert, werde ich darüber keine schlaflosen Nächte haben. It is the rest of the world’s problem.
Kennst du junge Bands, die Musik machen egal ob Kohle bei raus springt?
Ich denke ja! Natürlich, je mehr es klar ist, dass Geld gemacht werden kann, je mehr Idioten werden kommen, die nur auf die Bucks schielen. Egal, jeder who is compelled to create will still do so – we just need to find them. Eine Band, die außergewöhnlich gut ist, sind The Voyeurs. Es gibt wahrscheinlich viel mehr, aber ich bin neuerdings Vater geworden und kann nicht mehr jeden Abend ausgehen.
Kannst du dich daran erinnern, warum in den 80er Jahren zwischen eurer Zeit auf Bomp und auf SST so eine lange Pause war?
Ah, if I pretend I don’t remember can I dodge the question? Didn’t think so. Wir haben Bomp verlassen, weil wir dachten, dass wir einen besseren Deal auf einem größeren Label bekommen könnten. Was natürlich nie passierte. Wir haben sehr viel aufgenommen, das meiste jedoch nicht veröffentlicht. Einiges kam nur in Frankreich raus als „Painting Smiles on a Dead Man“. Der Titel bezog sich auf die Tatsache that as we lost momentum we were also losing direction and were acutely aware of it. Alles in allem eine unglückliche Zeit, die dazu führte, dass die Band sich 1985 auflöste. Mein Bruder Mike und ich reformierten die Band Anfang 1987 mit neuen Leuten und das war das Lineup, mit dem wir drei Platten für SST gemacht haben,
SST ist ein gutes Stichwort, dazu zwei Fragen. Wir hatten da ja im Trust 2008 ein großes Special dazu, weil vor 30 Jahren, also 1978, die erste SST Single – Black Flags Nervous Breakdown – herausgekommen ist. Erinnerst du dich an euren Weg zu SST? Wie war euer Verhältnis, wie endete es, seht ihr euch heute noch? Bekommt ihr noch „Royalty checks“?
Black Flag und The Last hatten immer ein enges Verhältnis. „Nervous Breakdown“ kam fast auf unseren eigenem Label Backlash heraus. Später bin ich auch beinahe Sänger von Black Flag geworden, das war 1980, aber ich stellte nach zwei Wochen fast, dass ich nicht zwei Bands machen kann, ohne meine Stimme zu verlieren. Ich sehe einige von ihnen immer noch dann und wann, aber niemals zur gleichen Zeit! Greg Ginn und ich hatten lange Jahre darüber diskutiert, dass The Last auf SST kommen… und 1987 schien die Zeit einfach die richtige zu sein. Du erwähntest da gerade was von „Royalty checks”. This is a strange and foreign concept I am not familiar with…
Genauso wie die Screaming Trees, Soundgarden, Leaving Trains waren The Last mehr die Gitarren”rock”fraktion des SST Outputs. Hast du einige Lieblingsplatten auf dem Label? Die Openmindness des Labels erstaunt mich jedes Mal aufs Neue …
Yeah, sie brachten einiges an großartigem Zeug heraus! Als wir mit Soundgarden im CBGBs 1988 gespielt hatten, hatten wir sehr viel Spaß und die Leaving Trains sind natürlich sehr alte Freunde. Sehr viele großartige Bands, so viele, die ich kannte – unmöglich, sich da einige Favoriten auszusuchen….
Um auf The Last zurückzukommen, du lebst in Los Angeles, eine Stadt mit einer großen Musik-Tradition (Hippies, Punk, Hip Hop). In Sachen Fanzines natürlich auch, Flipside, Heartattack, Razoracke. Wie ist das heutzutage, hörst du viele neue Bands oder von ihnen?
Meine Tochter ist gerade zwei Jahre alt geworden. Ich habe keinerlei Nachtleben.
Was gefällt dir an dem Leben in Los Angeles, was hasst du?
Hier sind meine Familie und alle meine Freunde. Mir gefällt es auch, was von dem alten L.A. übrig geblieben ist, die wenigen Sachen, die nicht abgerissen worden sind. Auf der anderen Seite wohnen in der Stadt viel zu viele Menschen – ich muss umziehen!
Könnt ihr von Royalties leben?
Ha ha ha ha ha ha ha! Die Idee, von Royalties zu leben, war ein exzellenter Witz! In echt haben wir all Jobs und keiner wurde reich, also bis jetzt nicht.
Die zwei Coverversionen auf der “Awakening” LP – Beatles und Burt Bacharrach – sind ja echt ausgefallene Cover für eine Punkband. Was für eine Musik hörst du heutzutage, was für eine Musik spielen The Last im Jahr 2009?
Die zwei Covers auf der “Awakening” hätten wir vielleicht rauslassen sollen. Wir haben wann anders die Songs viel besser gespielt, aber bei der Aufnahme fehlte uns am Ende die Zeit… irgendwie haben wir die Songs nicht richtig gemacht. Ok, nachdem das raus ist… wir hatten Lust auf die zwei Stücke, deshalb machten wir sie. Es kamen noch einige andere Covers in Frage (und sie wurden sogar aufgenommen), die sind jedoch nicht auf der „Gin Inuendoes“ und der „Awakeing“ drauf, z.B. Neil Young’s „Ohio“, the Stones‘ „The Last Time“, die Motorhead / Girlschool Version von „Please Don’t Touch“, und Elvis‘ „His Latest Flame“.
Ich höre sehr viel unterschiedliches Zeug, hauptsächlich alten Kram, Folk, 50s Pop, Klassik. Das neuste Last Album, was keiner veröffentlichen will, weil wir zu alt sind, ist das, was mit der Descendents Rhythmus Sektion aufgenommen wurde. It is probably (and deliberately) more „hard core“ than anything else we’ve recorded, but has a good deal of melodic damage as well. Es ist echt gut geworden, ich hoffe, die Leute können das irgendwann mal hören.
Was habt ihr 2009 für Songs in Alex´s Bar gespielt?
Hier ist die Setliste: BOMBING OF LONDON, CENTURY CITY RAG, SLAVEDRIVER, SOMEONES LAUGHING, A FOOL LIKE YOU, BE BOP A LULA, WALK LIKE ME, I DON’T WANNA BE IN LOVE, LOOKING AT YOU, L.A. EXPLOSION, SHE DON’T KNOW, DIFFERENCE.
Was geschah mit The Last in den 90er Jahren?
Die ersten paar Jahre bin ich Vollzeit wieder zur Schule gegangen und habe versucht, das “Gin and Inuendoes” Album fertig zu stellen. Nach dem all das getan war, spielten wir wieder und absolvierten 1993 und 1994 eine Menge Gigs. Danach sind einige Sachen passiert, die mich in einer Art hermit-like existence führte… aus dieser bin ich erst aufgewacht, als George Harrison gestorben ist und ich feststellte, dass diejenigen, die Musik machen können, eine Verantwortung haben, weiterhin Musik zu machen.
Was hat es mit dem Joe und Mike Projekt auf sich, spielt ihr nur akustisch?
So in der Art. Mein Bruder David hat einige Songs mit Bass und Schlagzeug unterlegt. Das Projekt entstand hauptsächlich aus dem Wunsch, diejenigen Songs aufzunehmen, die damals nicht gut genug aufgenommen worden, das war zu der Zeit, als wir keine „Full Band“ hatten. Hinzu kommt, dass ich nun die volle Kontrolle über die Produktion hatte und die Harmonien so arrangieren konnte, genau wie ich es wollte. Mike und ich haben viele akustische Auftritte in den letzten 10 Jahren gespielt. Rein von der Logistik her betrachtet ist das echt sehr viel einfacher als Verstärker und Schlagzeug durch die Gegend zu tragen…
Gibt es Songs von The Last, die du hasst / liebst und warum das?
Hier könnte ich wieder ein Buch schreiben, aber nein! Die meisten der Songs, die ich aufgenommen habe… ich bin mit ihnen nicht völlig zufrieden und ich glaube, das geht vielen Leuten so. Songs, über die ich glücklich bin im Hinblick auf die Aufnahmen, sind „Dancing“ und „And they laugh“ von dem „Confession“ Album – mit den hohen Stimmen am Ende von „And they laugh“, da sind wir echt erst in letzter Minute drauf gekommen. Mir hat diese Aufnahme immer sehr gefallen. Ich mag auch das gefakte Jefferson Airplane-Arrangement im letzten Vers von “Garden Grow“ auf der „Awakening“ und die komischen Gitarren, mit denen mein Bruder David bei dem Titeltrack – „Awakening“ – ankam. Ich wünschte, seitdem er die spielte, das wir einfach noch Bass hätten dazu fügen sollen, immer, wenn ich mir den Song anhöre, I keep wishing for more low end. Lieblingssongs – einfach nur als Songs betracht – sind auf jeden Fall „Bombing of London“ und „Difference“.
Noch zwei Fragen zu eurer zweiten Platte: warum ist die eigentlich nie erschienen?
Keiner wollte sie veröffentlichen.
Mein Trust-Kumpel Joachim brachte mich zu The Last, er ist älter wie ich, Ende 40, ich bin Anfang 30 und er ist seit Jahren ein großer Last Fan und schrieb in unseren SST Special auch, dass die “Awakening” einer seiner Lieblingsplatten des Labels ist. Er macht selber ein kleines Label mit exklusiven Vinyl-Veröffentlichungen mit teuren hand-made Covern, als Fan für ohne Geld. Das Label heißt „Pure pop for now people Records” und er würde sehr gerne die zweite Last LP als eine schöne Platte herausbringen, was denkst du (das Label findest du hier, ppfnp.com, myspace.com/ppfnp, ich glaube, The Last sind seit langer Zeit myspace-Freunde von ihm)?
I am considering this!
Was hält die Zukunft für The Last bereit? Neue Platte? Vielleicht eine Europa Tour oder in den USA?
Wir haben eine neue Platte, ich erwähnte die ja schon. Die ist bald auf dem Label von Bill, O&O Records raus. Sofern es ums touren geht, hier die News: ich erfuhr vor einigen Monaten, dass ich einen schweren Schlaganfall hatte. Ich fand das heraus, weil meine rechte Hand für Monate fast völlig taub war. Deshalb, unser letztes Konzert zu spielen, das war schon eine Art Herausforderung, wie du dir vielleicht vorstellen kannst. Ich will meine Hand und mein Spielen wieder in Form bringen, bevor ich überhaupt an Touren denken kann. Natürlich würden wir gerne irgendwann mal in Europa spielen… und werden, wenn es möglich ist.
Hast du Grüße an die Leser?
Hello, Readers!
***
She Don’t Know Why I’m Here
(Joe Nolte, April 1977)
See that girl with the raven hair
I wish she were mine, but she don’t care ‚cause
She don’t know why I’m here
So many others – and just the same
They all come out ‚cause it’s part of the game, but
That’s only when they’re here
Take a look around and you’ll see what I mean
It never could have been ten years ago
The answer should be plain when you stumble back again
They never felt the kind of pain
The real world brings
See that girl with the soft blue eyes
They never seem to close or show surprise but
They don’t believe they’re here
She’s looking at me, but I don’t know
If I look back she’ll run on home ‚cause
She don’t know why she’s here…
This one’s for you
You modified petrified hypocrites
God! To raise your children like goldfish
In plastic naugahyde cells
Are you coming out baby?
Who’ll be my baby?
Slavedriver
(Joe Nolte, February 1978)
I got no time for you time
I got no time
I got no time for you, Mr. Slavedriver
You shout out your directions from the back of a coach
You look just like a shriveled, overgrown cockroach
You always act the same
And if you had your way
I’d work the hardest and you’d get the most
A fraction of your loot would pay my yearly wage
You ruin lives as easy as I turn a page
I hate your mocking bray
I hear it every day
I’ve got about as much compassion for the Bubonic Plague
Go away, Mr. Slavedriver
Don’t want no more Slavedriver
No Love
(Joe Nolte, May 1985)
What you do is up to you
People change – so did you
There’s something wrong with me
And you
You know we say and do
A lot of things we just shouldn’t do
How did all of this begin
Why such a void where love had been
There’s something wrong with me
And you
You know we say and do
A lot of things we just shouldn’t do
No love no love it’s really nothing new
A lot of other people fall apart the way we do
I can’t begin to describe the emptiness there
To find youself alone
when someone else is there
But what you do depends on you
I’ve got a reason for telling you
Why is it wrong with me
And you
Why is it wrong with you?
***
Interview: Jan Röhlk
Kontakt: http://www.laexplosion.com
Layout: Flyer / Record ads by David (Left of the Dial Mag), The Last Archive