Februar 23rd, 2019

STEVE IGNORANT (#141, 2010 )

Posted in interview by Jan

Trust: Wie viele Leute kennst du, die die erste CRASS Platte “The Feeding of the 5000” anstatt der richtigen 45 RPM auf 33 RPM hörten? Einem Kumpel ist das passiert und nun ja, ich bemerkte es auch erst nach einiger Zeit..
Steve: (Stille… hebt langsam den Finger) Mir auch.

Interview mit STEVE IGNORANT

Hier direkt der Disclaimer: Was willste jetzt den Sänger einer der bekanntesten Punkbands weltweit aller Zeiten (Dramatisier? Och…) groß fragen zur Vergangenheit seiner Band Crass, die immerhin fast 30 Jahre zurück liegt? Es geht hier auch um Crass, aber nicht nur darum, insofern denke ich, dass das Interview auch für nicht Crass-Fans spannend sein kann und zur Entdeckung mit dem vielfältigen musikalischen und textlichen Schaffen der Band und der späteren Solosachen von Steve Ignorant einladen kann… Laut http://en.wikipedia.org/wiki/Steve_Ignorant geht es um folgendes: “Steve Ignorant (real name Steve Williams) … co-founded Crass in 1977. After Crass stopped performing in 1984, he has worked with other groups including Conflict, Schwartzeneggar, The Stratford Mercenaries, Current 93 (under the name Stephen Intelligent), US punk band Thought Crime, as well as being an occasional solo performer. He is also a sculptor, and has worked as a traditional Punch and Judy performer using the name Professor Ignorant. In recent years he has developed an interest in the history of traditional east London music hall performance.”

Steve Ignorant – allein dieser Name sollte doch zumindest klarmachen, dass Crass durchaus Sinn für Humor hatten. Über Crass sind in der letzten Zeit einige spannende Bücher erschienen, so z.B. das Buch „Subversive Zeiten“, von Schlagzeuger und Texter von Crass, Penny Rimbaud, das autobiografische Buch „Schiboleth“ oder der Abschnitt über die Band in dem Buch über britischen Anarcho-Punk von Ian Glasper. Penny Rimbaud war vor einigen Jahren auf Lesetour in einigen AJZs in Deutschland, es war fürs erste wieder mal ein Lebenszeichen (zumindest auf dem europäischen Festland) der Crass-Leute. Man hörte, dass Penny mit Gee Vaucher Jazz-Konzerte in London gibt, man hörte von den Schwierigkeiten des DIAL-Hauses, angeblich sei Allison von dem für Crass gegründeten Vertrieb Southern Records auf dem Label-eigenem Message-Forum ja in echt Eve Libertine (was ich Allison tatsächlich fragte: sie ist es aber nicht, ha ha).

Als Steve Ignorant 2007 nach langjährigem Verschwinden von der Bildfläche ankündigte, dass erste Crass-Album „The Feeding of the 5000“ im Shepherds Bush Theater in London an zwei Nächten nebst diverser alter Anarcho-Bands zu performen, war die Aufregung groß (ich war selber vor Ort, es war geil, so fuck what anybody else says, steht alles im Trust # 129 drin). Seitdem gab’s plötzlich wieder Bewegung. Vor einigen Monaten stand dann auf der Southern Seite ein langes Statement von Penny Rimbaud über die geplanten CD-Releases von allen Crass-Alben auf Southern und das das nicht stattfinden würde, weil einer der Band – Phil Free – sich dagegen wehrte. Und bizarrerweise hatte sich Colin, der CONFLICT Sänger, die Rechte an allen Crass-Songs gesichert hatte (jetzt nicht mehr)… Lest euch den Text von Penny unbedingt durch (southern.com/southern/band/PENNY)!

Steve Ignorant spielte nach den zwei Auftritten in London 2007 am 12.09.2009 einen Festivalauftritt in Nord-England, in Durham. Ich flog aus Sardinien (zwei Wochen Urlaub) direkt nach London, und von dort ging es mit zwei Kumpelinnen dann vier Stunden gen Norden. Ein Interview vor Ort war lange vorher über den früheren deutschen Booker von Steve Ignorants-Crass-Nachfolgebands Schwartzeneggar und Stratford Mercenaries, Southern Records und Steve´s Freundin Jona ausgemacht, plus „Fotopass“. Das Konzert fand in der Aula einer Studentenhalle statt, es spielten noch u.a. UK Subs, Angelic Upstarts und The Business (für die ausgefallenen Cockney Rejects, eigentlich sollten diese nämlich zu letzt spielen, da Steve Ignorant diese unbedingt sehen wollte). Ich meine, was für eine Kombination, Steve Ignorant und Cockney Rejects? Es war mir klar, ich muss dahin. Unser Interview fand statt, als das Festival gerade losging.

Wer es historisch haben möchte, der besorgt sich ein Trust Mitte der 90er, wo Dolf sein Steve Ignorant Interview mit den Worten abschließt: „Steve Ignorant ist einer von uns, down to earth und so, aber das mit dem Kickern muss er noch lernen“. Ich möchte mich diesem Eindruck anschließen, obwohl ich nicht mit ihm gekickert habe und ich hoffe, durch dieses Interview wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, was die Hintergründe für seine (immer noch umstrittenen) Konzerte 2007 waren. Kurz zum Layout: die Songtexte sind Crass-Songs und ein Schwartzeneggar Song, alle von Steve geschrieben. Wie der Auftritt – angekündigt als „Steve Ignorant Full band performance“ – war 2009 Natürlich großartig. Es wurden diverse Songs der ersten Crass LP gespielt, teilweise arge Soundprobleme, aber als eine Bekannte der Band „Shaved woman“ sang („Screaming baby…“), wurde es besser und mir gefiel es noch besser als London. Im Anschluss konnten wir noch mit den Bands an der Bar abhängen.

Frage: Soll man der Frau, die „Shaved woman“ gesungen hat und plötzlich neben einem Bier bestellt, sagen, dass man das ganz toll fand? Natürlich, also ich so „hier, super Stimme, echt ganz toll, ich will jetzt echt nicht nerven und das nur mal loswerden“. Und sie so „oh, bleib hier, du kannst mir ruhig das den ganzen Abend immer wieder erzählen, ha ha.“ Mir ist eine Sache im Gedächtnis geblieben: Steve arbeitet ja in einem Pub in Norfolk. Die drinking buddies von ihm, die er dort kennen lernte, waren auch in Durham. Die hatten nix mit Punk zu tun und waren total begeistert, dass „our Steve, the guy who loses every time at darts“ so bekannt ist.

Ich weiß nicht, was ihr genau von dem Interview erwartet habt, wahrscheinlich ist es für den echten Crass-Fan zu wenig politisch, für den Crass-Plattensammler zu wenig „Hier, hast du die japanische Pressung der ersten Single in Mint“-Style genug und für den nicht Crass-Fan zu unwichtig… aber es ist mein Interview und ich finde es doch ganz bizarr, zu wissen, dass irgendwo da draußen in einem Pub in Südengland dir Steve Ignorant dein Essen zubereitet… Ich meine, gebt es zu wissen, dass wusste doch jetzt noch keiner, dass der nicht nur gerne in den Pub geht, sondern da arbeitet?!

Hallo Steven Intelligence, oder auch besser bekannt als Steve Ignorant…
Steve: Ja…
Willkommen zu diesem Interview. Wir sind hier in Durham City, gleich beginnt das Festival, es spielen die UK Subs… Cockney Rejects spielen ja nicht?
Steve: Genau.
Wie kam es, dass ihr hier auftretet?
Steve: Ich habe einen Anruf von dem Veranstalter bekommen, ob ich interessiert wäre, ich fragte ihn wann und er sagte später dieses Jahr, er sagte, er hätte die Buzzcocks und noch wen, vielleicht the Damned, ich kann mich nicht mehr an die Bandnamen erinnern… Er hatte mich schon ein paar Male gefragt und als ich dann Shepards Bush gemacht habe, dachte er, ich wäre vielleicht interessiert, was ich war und als er dazu noch meinte, er hat Cockney Rejects am Start, da wurde ich dann wirklich aufregt und wollte das machen.
Können wir heute ähnliches erwarten wie bei den zwei Shepards Bush Konzerten von dir, also viel Crass Material?
Steve: Yeah, einige Crass-Songs, ich habe einige Schwartzeneggar Songs dazu genommen, aber was wir heute versuchen werden, da es heute nur ein eintägiges Punkfest ist, das wir Sachen spielen, die jeder mag und wo jeder mitsingen kann.
Spielt ihr neue Songs?
Steve: Nein… Aber einige andere Songs. Schwartzeneggar Songs, weil einige Leute sie hören wollen.
Das letzte Mal waren ja die umstrittenen zwei Konzerte von dir in London 2007. Nach den Konzerten gab es einige Debatten. Es hieß „Anarcho-Punk is dead. Killed by Steve Ignorant“, es gab Vorwürfe, du hättest es nur für das Geld gemacht…. ja, wie war das eigentlich alles?
Steve: Oh yeah, ich weiß, was du meinst.… Ich habe Shephard’s Bush etwa drei Mal abgesagt. Ich habe den Organisator angerufen und gemeint, ich kann es nicht machen. Zum Beispiel, als Penny Rimbaud sagte, dass er nicht wolle, dass ich seine Texte verwende. Das war ein großes Problem für mich, fuck und echt sehr traurig für mich. Ich weinte, ich war es leid, all die Anschuldigungen von Leuten zu hören, jetzt nicht von Penny, aber all den ganzen Shit, ich begann, mein Selbstvertrauen zu verlieren… wo ist der Sinn bei der ganzen Sache, wenn es so viel Probleme verursacht???! Aber dann hat Penny angerufen und meinte „Ich war ein bisschen blöd. Ja, du solltest es machen. Du hast meinen Einverständnis.“ Ich dachte mir, okay, ich mache den Gig, aber ich wusste, dass ich ein großes Risiko einging: für viele Leute würde ich den Mythos von Crass zerstören, weil wir seit 1984 nicht mehr gespielt hatten und die „Feeding of the 5000“ Platte nie so aufgeführt wurde, wie sie auf Platte ist.

Viele Leute kamen an von wegen Crass sell out, weil es ein kommerzieller Veranstaltungsort ist und all diese Sachen… Aber ihr wisst ja, wie die Leute sind, die einen für alles kritisieren. Aber was mich sehr geärgert hat, ist, das bestimmte Leute, ich will jetzt keine Namen nennen, sehr persönlich wurden. Mir macht es nicht so viel aus, wenn Leute mir gegenüber persönlich werden. Aber es macht mich wütend, wenn sie Jona angreifen oder Leute, mit denen ich in der Band arbeite, die sechs Monate sehr hart arbeiteten, damit der Gig klappt, besonders Vom von den Toten Hosen, der lange üben musste, um so Schlagzeug zu spielen, wie Penny Rimbaud es machte. Und dann kommt dieser Fucker an und labert Scheiße und sagt all diese Sachen gegen diese Leute, dass kann ich nicht verzeihen. Das war sehr verletzend.
Was sagt du denn zu der Kritik wegen der Geldmacherei, also die Ausgaben kamen wieder rein, schätze ich mal?
Steve: Die Ausgaben kamen wieder rein, genau, und es wurde Geld gemacht, ja. Und dann kam die Frage, wem wir das Geld spenden? Die Stadt, in der ich lebe, ist sehr klein. Sie ist in Norfolk am Meer. Dort gibt es eine unabhängige „Lifeboat Rescue“ Organisation. Bei Lifeboat bin ich selber Mitglied, die Organisation ist unabhängig und kriegt kein Geld vom Staat, sondern lebt von Spenden. Deshalb dachte ich mir, ich lebe in dem Ort, wenn ich ihnen das Geld gebe, so kann ich sehen, wohin das Geld geht, wie es verwendet wird, ob damit gute Ausrüstung gekauft wird oder Benzin und all das, deshalb spendete ich denen das Geld. Dann wurde ich beschuldigt, dass ich kein Punk bin oder so was „not punk“ ist, weil ich das Geld Life-Boat spendete. Wer denken die Leute, wer sie sind, dass sie mir erzählen wollen, wem ich das Geld spenden soll oder meinen, dass ich was Besseres mit Geld anstellen sollte? Mir und der Band. Wie auch immer.
Wie kam es dazu, dass du die Konzerte in Shepherds Bush gemacht hast?
Steve: Ach so, ja, das war echt ne Geschichte. Ich bekam einen Anruf von einem Typ, er meinte, „Steve, wärst du interessiert auf einem Punk Festival in Brixton Academy zu spielen“. Ich sagte, nicht wirklich.
Ha ha, das war doch da, wo der Conflict-Gig in der 80er stattfand, mit der Revolte und so?
Steve: Yeah, genau, jedenfalls war ich nicht soo interessiert. Dann rief er noch mal an und meinte, dass er wirklich denke, ich soll das machen. Der Typ war sehr nett. Dann fragte ich, was er sich vorstelle. Er habe das zwei Tage Festival in London in der Brixton Academy u.a. mit Conflict. Oh je, dachte ich, aber ich sagte ihm, ich werde darüber nachdenken. Ich dachte, die Leute würde das nicht mehr interessieren. Ich war es irgendwie leid, nur einen kleinen Abriss der Crass Hits in einer halben Stunde zu spielen, wie „Banned from the Roxy“ und „Do they owe us a living“, all die alten Songs, von denen ich dachte, dass sie eh keiner mehr hören kann und will. Und dann dazu dieser Stress.

Ich dachte, ich kann das nicht machen. Und dann kam ein Freund vorbei, der von dem Konzert gehört hatte. Er fragte: willst du das machen. Ich sagte nein. Wieso nicht? Ich erzählte ihm von meinen Bedenken. Dann sagte mein Freund, aber Steve, das ist was du machst. Du bist ein Performer. Aber ich mache die gleiche Sache seit so langer Zeit. Dann fragte er mich, wie oft ich mein Lieblingsbuch gelesen hätte. Ungefähr 15 Mal, meinte ich. Warst du gelangweilt? Nein. Den Leuten geht es genauso. Ich entschied mich, es zu probieren, aber ich wollte etwas machen, was mich interessiert. So entschied ich mich, nur die „Feeding of the 5000“ zu spielen (Anm. Jan: fast alle Texte der Platte stammen von ihm). Ich würde 30 bis 40 Minuten unangekündigt vor Conflict spielen. Das erzählte ich dem Veranstalter. Der wurde still und legte auf, ich dachte schon, ich hätte irgendwas Falsches gesagt. 40 Minuten später rief er an, Steve, du spielst nicht in der Brixton Academy, du bist jetzt Headliner an zwei Abenden in Shepherds Bush. Der Veranstalter dort, der ein großer Crass Fan ist, war völlig begeistert von der Idee, dass du mit the Feeding auftrittst. Bist du damit einverstanden? Okay,… na gut. Danach habe ich Crass angerufen und ihnen davon erzählt. …So ist das alles entstanden…
Du hast ja nach Crass bei Conflict mitgemacht, dann noch zwei eigene Bands und bei Thought Crime… Wie lange war die Zeitspanne zwischen dem London-Auftritt 2007 und deinem letzten Auftritt bislang?
Steve: Oh, das muss… verdammt, das müssen 8 Jahre oder so sein… 5 Jahre, jetzt hab ich´s.
War Thought Crime nicht später?
Steve: Ja, aber das war nur diese einmalige Sache, damals, ich habe nur ein paar Lieder mitgesungen.
Es gibt ja dieses relativ neue Interview mit dir in einem der Bücher von Ian Glasper, in dem du erzählst, dass du einfach normal in den Pub deiner Stadt gehst, aber trotzdem immer wieder mit Crass in Verbindung gebracht wirst… dass es immer wieder Leute gibt, die sich an dich erinnern.
Steve: Yeah, aber das ist okay, ich meine, ich arbeite ja in einem Pub dort. Ich wasche ab und arbeite in der Küche. Na ja, und die Leute dort im Dorf waren natürlich im Internet und fragten, in welcher Band ich gewesen bin, kamen dann immer an und meinten „Hey Steve, ich hab nach deiner alten Band gesucht im Internet, aber es steht nix unter Grass“ und ich so „Schau doch einfach mal unter Crass nach“ und dann stellten sie fest, dass das alles größer ist, als sie dachten, ha ha. Was zusätzlich passierte, einer, der auch im Pub arbeitet, hat einen Freund, der Punkfan war und auch Crassfan und als er hörte, dass Steve Ignorant in seinem lokalen Pub arbeitet, kam er dann auch auf einen Drink vorbei. Aber alles in allem ist das ein ganz normales Niveau, ich mag es, in dem lokalen Pub zu sein, etwas zu trinken und Dart zu spielen. Ich würde sagen, die Leute sind generell interessiert und für mich ist das überhaupt kein Problem, ich mag das, es gibt mir die Chance, darüber zu reden. Nur manchmal bin ich sehr still.
Jetzt hab ich schon Crass gesagt, Ich hab versprochen, nicht das ganze Interview über Crass zu fragen…
Steve: Go ahead…
Ich denke, eines der Hauptmissverständnisse über Crass ist, dass alle immer denken, dass ihr keinen Humor hattet und total ernst wart…
Steve: Yeah… eine sehr politische Band…
…aber gerade dein Pseudonym finde ich einfach klasse, was denkst du, was gab es noch für missverständliche Wahrnehmungen der Leute in Bezug auf Crass?
Steve: Na ja, also, dass die Leute uns als total ernst empfunden haben, dass lag ja schon an uns selber, wir wollten es ja so, dass wenn wir auf die Bühne gehen, alle in schwarz, dass wir sehr ernst sind… genauso in den Interviews und natürlich muss man auch Penny Rimbauds sozialistische Standpunkte mit einbeziehen, alles ernste Themen. Aber wenn die Leute dann mal zu mir kommen und mit mir ins Gespräch kommen, stellen sie fest, dass ich nicht durch die Bank weg nur ernst bin, ich auch etwas genießen will und so, deshalb machten wir ja das Shepherds Bush Ding, es sollte einfach nur Spaß machen. Warum können wir nicht Crass-Songs singen und Spaß dabei haben?
Zu der Frage von eben fällt mir noch ein: Penny Rimbaud sagte mal, wenn jemand euch in den 70er Jahren gefragt hätte, wer Bakunin war, dann hättet ihr wahrscheinlich gesagt: „Eine Wodka-Marke.“
Steve: Ha ha, Yeah, natürlich…
Weißt du denn jetzt, wer Bakunin war, ha ha?
Steve: Ja klar.
Eine Nerd-Frage: Das einzige Mal, dass ihr außerhalb von der UK gespielt habt mit Crass, das war doch New York und im „Oki Doki“ in Neuss bei Düsseldorf oder?
Steve: Wir haben bis 1979 nirgendwo anders als in England gespielt und Gee, die die Plattencover von Crass gemacht hatte, lebte zu der Zeit in NYC. Damals begann gerade die Welle mit den billigen Direktflügen nach New York und wir konnten dort viermal auftreten, weil Gee uns die Flüge bezahlt hatte. Natürlich hatte vorher noch niemand von uns in New York vorher gehört. Dann spielten wir noch in Holland, im Paradiso in Amsterdam, ganz früh in unser Zeit…
Echt, dort spieltet ihr?
Steve: Yeah, wir machten dann eine Tour durch Holland und spielen dann in… bei Düsseldorf in Deutschland…
Ja genau, in Neuss?
Steve: Ja, und dort gab es dann beim Konzert Ärger draußen und wir dachten uns als Crass, dass es für uns sehr schwierig ist, dort für Anarchismus zu werben, wo wir die Gesetze und Sprache nicht kennen. Und wir entschieden uns, von da nur noch in der UK aufzutreten. Verdammt, damit starb meine Idee, das ich ein riesen Popstar in den USA werden würde, ha ha.
Ha ha, sehr schön. Offensichtlich lebst du nicht mehr im Dial-Haus, weil das Dial-Haus nicht in Norfolk steht und du aber in Norfolk lebst… was mich überraschte: jetzt las man im Internet von der ganzen bandinternen Debatte um die CD-Reissues und so sehr dich Penny für die Shepherds Bush Sache kritisierte…
Steve: Ja…
…so sehr verteidigt er dich bei dem Reissues Streit und betont euer gutes Verhältnis. Ihr seid also noch gut befreundet?
Steve: Ja, auf jeden Fall.
Oh, okay… eine kurze Antwort, aber reicht ja auch, ha ha.
Steve: Ha, na ja, ich weiß nicht, warum Penny den Brief geschrieben hat. Ich denke, es war nicht die richtige Entscheidung, das so zu machen. Es ist einfach eine schwierige Situation zwischen den Mitgliedern von Crass, weil alles bei Crass auf Vereinbarungen basierte, es gab nix schriftliches. Dieses Jahr gab es auch keine Einnahmen von den Crass Releases, da alle Recordings verkauft sind und auch zurzeit nichts mehr nachgepresst wird… so I´m fucked.
Aber die Platten gibt es doch?
Steve: Ja, das Vinyl schon, aber davon werden kaum welche verkauft… Das ganze Problem ist: es gab eine Vereinbarung aller 8 Mitglieder, die vorsah, dass keinerlei Geld gemacht werden soll. Und dann wird so was natürlich persönlich, wenn… keine Ahnung, jetzt bei den CD-Remasters oder bei meiner Aktion, das wollte ich einfach machen, egal, was da mal für Vereinbarungen waren und so. Es ist echt schwierig, darüber zu reden und eigentlich möchte ich das nicht… und irgendwie, ich weiß nicht, es ist alles „a bit silly“. Es wurde dann sehr persönlich zwischen einzelnen Mitgliedern und der Text von Penny Rimbaud half der ganzen Sache nicht besonders…
Das ist halt irgendwie so komisch: von Crass-interna will man natürlich was wissen, auf der anderen Seite, jetzt, als ich es las, wünschte ich, ich hätte es nicht gelesen, da es doch den anderen Rockdramen ähnelt…
Steve: Yeah, das stimmt, ich weiß… absolut.
Was für Musik hörst du heutzutage? Du hörst Jazz? Punk?
Steve: Ich höre ein bisschen Jazz, ein bisschen Punk und zurzeit sehr gerne Motown und Soul. Das hat auch damit zu tun, dass die Jukebox im Pub, in dem ich arbeite, sehr alt ist, dadurch bin ich auch zu The Who gekommen, die dort sehr oft laufen.
Eines meiner Lieblingsstücke von Crass ist das „Ain´t it just a ripp-off, the greatest working class ripp-off“ (Anm. Jan: was ja direkt eine Parodie auf den Cockney Rejects Song „It´s the greatest cockney ripp off“ ist, wie ich gerade bemerke, äh), was ja doch ein Song mit starker Kritik an Oi-Bands ist, deshalb war ich schon überrascht, Steve Ignorant auf der gleichen Bühne wie eine Oi-Band spielen zu sehen….
Steve: Es ist ein alter Song und es ist Pennys Text, aber klar, ich meine, damals… Ich fand die Cockney Rejects immer sehr spannend. Ich war auch auf vielen Gigs aus verschiedenen Gründen. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass Leute, wie Garry Bushell, die hinter ihnen standen, aus der Working Class Sache einen Witz gemacht haben, es wurde der Arbeiterklasse einfach die falsche Botschaft vermittelt. Aber heute denke ich mir, einfach vom Fun-Standpunkt aus gesehen, dass sie großartig sind. Außerdem halten sie zu der gleichen Fußballmannschaft wie ich, ha, ha.
Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus? Willst du einen Abend wie heute wiederholen? Vielleicht in Europa?
Steve: Vielleicht.. ich weiß nicht.
Vielleicht ein Deutschland-Auftritt, wir haben da ein 26 Jahre altes besetztes Haus und da gibt es immer so ein großartiges Festival?
Steve: Ich kann nicht zu viel versprechen, aber ich denke drüber nach. Was ich machen werde ist, ich mache den Gig heute, gucke, ob mir das Spaß macht. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es das wird. Und dann muss ich erstmal runterkommen, sonst bin ich danach im „Yeah Yeah alles super“-Modus, derzeitig denke ich viel darüber nach, was ich weiter machen will. Momentan überlege ich, vielleicht mehr in die Richtung der Shepard Bush Auftritte oder ähnliches zu gehen…
Ich finde trotzdem super, dass du wieder auftrittst und alte Crass-Songs spielst, da viele Leute niemals die Chance hatten, Crass live oder die Lieder auf der Bühne zu sehen.
Steve: Yeah, und ich denke auch, dass viele der Crass-Songs auch immer noch relevant sind, deshalb ist es keine schlimme Sache, sie wieder zu singen, verstehst du? Und wenn die Leute dann noch Spaß haben, ist das doch super. Aber sie müssen natürlich auch verstehen, während sie die Crass-Lieder hören, dass wir nicht Crass sind und auch nicht versuchen, wie Crass zu sein!!!
Na ja, es wird ja, egal was du machst, Kritik geben, ich denke zwar nicht, dass diese dir gegenüber gerechtfertigt war und ist, aber es wird immer im Internet jemanden geben, der dich Scheisse findet…
Steve: Ja klar, so was wird’s immer geben, gerade im Internet und was soll ich da machen? Ich kann nur sagen, wenn du es nicht magst, dann komm nicht zu dem Konzert. Mach halt dein eigenes Ding und mach es besser.
Wo wir schon bei Kritik sind: Viele Crass-Kritiker hängen sich ja an dem bekanntesten Song „Do they owe us a living?“ auf, weil der für sie das Parade-Beispiel einer Band ist, die nur lamentiert, sich beschwert, mimimimi, gib uns Geld, lieber Staat, denn du böser Staat schuldest uns ein Leben, mimimimi… Also, sie verstehen es als einen passiven Text, geschrieben von Leuten, die sich nur beschweren. Ich hab den Text immer ganz anders verstanden, als aktive, nach vorne pushende Message, das Leben sich zu gestalten, weil so wie es organisiert ist von „der Gesellschaft / dem Staat“, es total beschissen ist, deshalb: mach was, verbessere, gestalte es selber. Wenn es dir nicht passt, weil es Scheiße ist, dann mach was!
Steve: Hmh, okay… aber genau das, was du am Ende gesagt hast, darum geht’s doch in dem Song: do they owe us a living …. yes, they do. Ich verdiene mir zwar auch mein Lebensunterhalt, so wie viele, aber ich denke, yes, they do…. Leute, die sich nur beschweren, finde ich auch doof… …
Ha ha, ich meinte, ich finde es auch Quatsch, ihn so wie in der ersten Sichtweise zu interpretieren, aber ich kenne viele, die Crass genau so sehen, „Die Gesellschaft ist schuld, dass ich bin“, so eine „ich bin das Opfer vom bösen Staat“ Mentalität…
Steve: Hmh… lass mich nachdenken… als ich den Song schrieb, war ich 18 Jahre alt und ein angepisster, wütender, junger Mann, es ging einfach darum, alles raus zu lassen, was ich scheiße fand… so… deshalb… vielleicht hätte ich schreiben sollen: „Do they owe us a better quality of life?“ So in die Richtung…
Hey, perfekt, super.
(Lachen, anstoßen, Prost (zu dem Zeitpunkt hatte ich auch völlig vergessen, dass ich vor dem Interview total nervös war und war völlig „into it“ wie wir Journalisten sagen))
Am Ende dann noch ein paar kurze Fragen, soweit habe ich alles an Fragen gestellt, was ich vorbereitet habe… Wie sieht ein normaler Tag für dich aus?
Steve: Ein normaler Tag? Kaffee und eine Zigarette, Zeitung lesen, mit dem Hund raus gehen, zum Pub radeln, die Küche saubermachen, bei der Essenszubereitung helfen, Teller waschen… zum Mittagessen nach Hause fahren… und das gleiche dann noch mal am Abend. Sonntags gehe ich zu Lifeboat und dann komm es darauf an, ob ich arbeiten muss oder Bereitschaft habe, wenn nicht, dann mache ich Sachen im Haus.
Wie ein trauriger Tag?
Steve: Wenn ich meine Depression bekomme und das Vertrauen in mich verliere und denke, dass ich wertlos bin, verbringe ich manchmal drei bis vier Tage im Bett. Das ist natürlich Scheiße, auch gerade für Jona… es ist nicht oft, zum Glück.
Kurze Fragen, kurze Antworten: Stones oder Beatles? Kiss oder AC/DC?
Steve: The Who würde ich sagen… Kiss oder AC/DC? Cockney Rejects.
Sex Pistols oder Clash?
Steve: Ich denke, John Lyndon ist ein totales Arschloch. Hast du seine Werbung im TV gesehen?
Ja, für Butter oder?
Steve: Genau, aber er macht auch noch andere Sachen, in den Zeitungen…
…oder auch bei „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“.
Steve: Genau. Ich habe die Sex Pistols letztes Jahr in Hammersmith zum ersten Mal gesehen, ich war sehr aufgeregt, da ich sie noch nie live gesehen habe. Ich war ziemlich enttäuscht.
Was, hast du die damals gar nicht gesehen?
Steve: Nein, nie live gesehen. Sie waren anscheinend in Dublin am Abend davor und haben dort offensichtlich sehr viel getrunken. Sie waren wohl sehr verkatert und waren ziemlich langsam. Das fanden auch Leute, die mit waren und die die Sex Pistols total super finden, die waren auch enttäuscht, keine Ahnung, woran das lag. Als damals „Never mind the Bollocks“ raus kam, hörten wir das natürlich alle und fanden es großartig… The Clash? Oh Man… Ich würde sagen beide.
Was waren deine Lieblingsbands mit 14?
Steve: David Bowie, denke ich. Davor waren es Tooth And The Maytals oder Desmond Dekker.
Was sind sie jetzt?
Steve: Momentan The Who, würde ich sagen. Und nächste Woche ist es vielleicht was anderes.
Welche Crass-Songs hasst du, live zu spielen?
Steve: Beim Proben kann ich “Do they owe us a living” nicht mehr hören, ich hab den Song schon so oft gehört…
Oh, das ist ja überraschend, weil der Text ja auch recht prominent auf deiner Homepage zu lesen ist…
Steve: Aber denn zu proben… puh… Aber ich probe eh nicht gerne.
Wie viele Leute kennst du, die die erste CRASS Platte “The Feeding of the 5000” anstatt der richtigen 45 RPM auf 33 RPM hörten? Einem Kumpel ist das passiert und nun ja, ich bemerkte es auch erst nach einiger Zeit…
Steve: (Stille… hebt langsam den Finger) Mir auch.
Ha ha. Nee, mein Kumpel hatte die Platte in den 80er und dachte wirklich für eine lange Zeit, die läuft auf 33 RPM… Welche Besetzung hast du heute Abend am Start?
Steve: Trommeln wird dieses Mal Spike von Conflict, der Bassist ist Bob Butler, der gleiche wie in Shepherds Bush, Gizz Butt an der einen Gitarre, Steve Whale an der anderen Gitarre, Beki, eine Freundin aus Durham, singt die weiblichen Parts und ich halt.
Wie kamst du auf Vom als Schlagzeuger?
Steve: Ein Freund von mir kennt Vom sehr gut und meinte, wenn du einen wirklich guten Schlagzeuger brauchst, setz dich mit Vom in Verbindung, zumal er auch Crass sehr mag und sehr nett ist. Genauso mit Gizz Butt an der Gitarre, ich brauchte einen Gitarristen und Gizz ist ein absoluter Gitarren Hero..
Jan: Hast du einen Gruß an die Trust Leser?
Steve: Hello. Nice to meet you. Maybe we can meet again.

Interview, Einleitung: Jan Röhlk (mit Unterstützung von V. und M. )
Kontakt: steveignorant.co.uk, southern.com/southern/band/CRASS
Fotos: Verena, Steve Ignorant Band 12.09.2009 Durham Punk Festival, Durham City / UK

Crass – Do they owe us a living?
Fuck the politically minded, here’s something I want to say, About the state of nation, the way it treats us today. At school they give you shit, drop you in the pit, You try and try and try to get out, but you can’t because they’ve fucked you about. Then you’re a prime example of how they must not be, This is just a sample of what they’ve done to you and me. Do they owe us a living? Of course they do, of course they do. Owe us a living? Of course they do, of course they do. Owe us a living? OF COURSE THEY FUCKING DO. Don’t want me anymore, cos I threw it on the floor. They used to call me sweet thing, I’m nobody’s plaything, And now that I am different, they’d love to bust my head, They’d love to see me cop-out, they’d love to see me dead. The living that is owed to me I’m never going to get, They’ve buggered this old world up, up to their necks in dept. They’d give you a lobotomy for something you aint done, They’ll make you an epitomy of everything that’s wrong. Don’t take any notice of what the public think, They’re so hyped up with T.V., they just don’t want to think. They’ll use you as a target for demands and for advice, When you don’t want to hear it they’ll say you’re full of vice.

Crass – End Result
I am a product. I am a symbol of endless, hopeless, fruitless, aimless games. I’m a glossy packages on the supermarket shelf. My contents aren’t fit for human consumption. I could tragically injure your perfect health. My ingredients will seize up your body function. I’m the dirt that everyone walks on.I am the orphan nobody wants. I am the staircarpet everyone walks on. I am the leper nobody wants to touch………. much.I am a sample. I am a scapegoat of useless, futureless, endless, mindless ideas. I’m a number on the paper you file away. I’m a portfolio you stick in the drawer. I’m the fool you try to scare when you say „We know all about you, of that you can be sure“. Well, I don’t want your crazy system, I don’t want to be on your files. Your temptations I try to resist them Cos I know what hides beneath your smiles, it’s………. EST. I am a topic. I am subject a for useless, futureless, endless, mindless debates. You think up ways that you can hide From the naieve eyes of your figurehead, But don’t you find that it ain’t easy? Wouldn’t you love to see me dead? Your answer is to give me treatment For crying out when you give me pain, Leave me with no possible remnant, You poke your knives into my brain, you send me………. insane. I am an example. I’m no hero of the great, intelligent, magnificent human race. I’m part of the race that kills for possessions Part of the race that’s wiping itself out. I’m part of the race that’s got crazy obsessions Like locking people up, not letting them out. I hate the living dead and their work in factories. They go like sheep to their production lines. They live on illusions, don’t face the realities, All they live for is that big blue sign, it says, it says……….I’M BORED, BORED, BORED, BORED.

Crass – So what?
They ask me why I’m hateful, why I’m bad. They tell me I got things they never had. They tell me go to church and see the light. Cos the good lord’s always right. So what, so what. So what if Jesus died on the cross.So what about the fucker, I don’t give a toss. So what if the master walked on the water. I don’t see him trying to stop the slaughter. They say I wouldn’t have to live from bins. If I would go along, confess my sins. They say I shouldn’t commit no crime. Cos Jesus Christ is watching all the time. So what, so what. So what if he’s always over my shoulder. I realise the truth as I get older. I get to see what a con it is. Because it’s my life, mine not his. Well, they say they’re going to send me away. Said they’re going to make me pay. We’re sorry but you got to go. But you were naughty, you said „No“. So what, so what.´So what if I see through the lies. So what if the people I despise Twist my arm and make me work, I’m no deaf, no fucking jerk. I’m no spastic lying in the street. I’m no superstar elite. I’m just a person, a human being. NO YOU’RE NOT, YOU’RE A PART OF THE MACHINE. You’re a part our machine because we want you to be. We’ve got you now and you’ll never be free. We can even have your body after you’re dead. We can take the eyes out of your fucking head. Yes we’ll take them out, use them again. We can do it you know cos we’ve got your brain. We’ll crucify you like we crucified him. We’ll make you obey our every whim. We got the power, the power and the glory. I’ve heard that before in a different story. But the story I heard covered up the truth, Didn’t touch on the actual factual proof. Didn’t say about the bodies in the concentration camps, Didn’t say about the (surgeons) knives underneath the lamps, Doesn’t say that the ovens are still warm, Doesn’t say that this wretched little form Is a human being who wants to live But not in the snot and shit they give. They say that I had better keep quiet Or they’re gonna douse my light. Jesus Christ can save my life, But I can always use my knife. So what, so what, so what, so what, so what, so what, so what, SO WHAT.

Schwartzeneggar – The Way things are
I’m standing on my pedestal, you’re spitting on my grave. I’ll crucify myself for your pleasure, but don’t ever call me slave, ‚cause I’ve made my bones, chosen my route, When the pistols‘ triggered, it’s time to shoot. Take every chance within my grasp keep kicking and fighting ‚til my last grasp And if this is the way the things are, it’s the way it’s meant to be If this is the way the things are, it’s the way it’s meant to be. No more crying, no more weepy tears, I’ve got no time for your indulgence, won’t entertain your fears. ‚Cause I’ve made my choice, found my voice I know where I stand and I raise my hand, a mountain moves and there’s the proof that the sky’s the limit when you face the truth that I’m a fucker with a mission who’s at the top the pimps that surround me won’t let me stop, they call me friend, it’s the trend, it’s my blood they spend ‚cause cash or crucyfixion, they get you in the end. And if this is the way the things are, it’s the way it’s meant to be. if this is the way the things are, it’s the way it’s meant to be… If this is the way the things are, more fool me.

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