März 13th, 2007

LA PAR FORCE (#99, 03-2003)

Posted in interview by sebastian

—– Original Message —–

From: Sebastian To: Oise Sent: Wednesday, January 15, 2003 5:24 PM Subject: interview

hi oise, unser interview war ja ein griff ins klo… ich wollte mit die md am übernächsten tag anhören und was ist? nix drauf!!! grund: der player hat mir den inhalt der md gelöscht jetzt müssmers halt doch per mail machen, auch wenn`s dann net so gut wird, wie`s original…

Oise: servus sebastian! also erstmal nochmal vielen dank fürs interview. kein problem mit der mini disc, würde es nur nett finden wenn du erwähnen würdest, das es ursprünglich mit tobi und mir in schweinfurt gemacht wurde und du und ich das dann halt per email nachgeholt haben. wenn du auch bitte noch drauf achten könntest, das La Par Force richtig geschrieben ist, wär super! sitz grad in meiner wohnung, hör nick cave, trink kaffee und widme mich deinen fragen, oise

Mal was plumpes zum Aufwärmen: Wer ist La Par Force?

Oise: Ah, die berühmte Einleitungsfrage, ha,ha. LPF sind: Christina Hoidn – Gesang, Gitarre. Wird demnächst ihr Studium abschliessen und kümmert sich um ihre beiden neurotischen Hunde. Stefan Grunwald – Schlagzeug, Gesang. Erledigt hauptsächlich alle Bandangelegenheiten und erledigt alle Arbeit die unser Label Dancing In The Dark macht.

Oise Ronsberger – Bass. Mitbesitzer von Plattenladen / Mailorder / Vertrieb Eldorado Music und ansonsten lethargischer Stubenhocker. Tobias “Kaiser” Waldmann – Gitarre. Erfolgreicher Politologie- und Geschichtsstudent. Spielt auch noch bei Scrapy. Ansonsten wäre noch anzumerken, das alle Bandmitglieder einen fatalen Hang zu koffeinhaltigen Getränken haben.

Das eigentliche Interview wurde ja in Schweinfurt im Rahmen der Boy Sets Fire & Death By Stereo Tour gemacht. Wie lief die Tour eigentlich rückblickend?

Oise: Sehr gut, auch wenn die Kombination auf viele Leute wohl etwas seltsam wirkte. Beide Bands spielen halt komplett andere Musik als wir, aber das macht das ganze für mich auch wieder so interessant. Ich denke, das so ein gemischter Abend dem Konzertbesucher mehr gibt, als dreimal die gleiche Kapelle vorgesetzt zu kriegen.

Die Reaktionen der Besucher waren auch grösstenteils positiv, wir haben einige Platten verkauft, wurden sowohl von den beiden Bands als auch von Destiny Tourbooking und den Veranstaltern super-fair behandelt. Zudem hatten wir eine Menge Spass mit unseren Freunden in den anderen Bands, wir haben wieder eine Menge dazu gelernt, was das Touren und “In-Einer-Band-Spielen” betrifft und die ganze Tournee war super besucht bzw. fast überall in Deutschland ausverkauft.

Das sind halt super Bedingungen, auch wenn uns natürlich klar ist, das da kein Mensch wegen uns da war und der Grossteil der Konzertbesucher mit Musik wie wir sie spielen erst mal nicht so vertraut ist. Ausserdem war es manchmal schwer, jeden Abend vor zwei so guten und eingespielten Live Bands auf die Bühne zu müssen. Trotzdem: Im ganzen betrachtet war das definitiv einer der Höhepunkte in unserm ersten Jahr als aktive Band!

Wie waren die Resonanzen auf euere MCD?

Oise: Geteilt. Viele Leute wussten wohl nicht so ganz, was sie zu erwarten hatten… Ich weiss auch das viele die 4 Songs mit mehrmaligen Hören immer besser fanden, was mich schon sehr freut! Viele Leute haben anfangs auch oft ein Problem mit dem Gesang von Christina. So eine Stimme hört man ja selten in diesem Kontext, d.h. man kennt sowas wohl im Zusammenhang mit Musik wie sie Musikerinnen wie z.B. PJ Harvey oder Tori Amos machen, aber kombiniert mit harter Gitarrenmusik ist das erstmals wohl ein bisschen ungewöhnlich/verstörend.

Uns aber auch relativ egal, denn unsere Musik muss erst mal uns zufrieden stellen. Uns freut es natürlich sehr wenn uns Konzertbesucher, Fanzine-Schreiber und Musikhörer jeder Art gut finden, ich kann aber auch mit Kritik leben, solange die halt fair und konstruktiv ist.

Ich weiss, dass ihr zumindest teilweise durchaus Freunde des gepflegten Vinyls seid. Drum stellt sich mir die Frage, warum gibt es euere EP nur als CD?

Oise: Da wir unsere Aufnahmen auf Dancing In The Dark selbst veröffentlichen – also Studio, Presskosten, Werbung, etc. komplett selbst finanzieren müssen, stolpert LPF halt immer von einem finanziellen Debakel ins nächste, ha, ha. Und da das Pressen von Vinyl in den letzten 2 Jahren wahnsinnig teuer geworden ist, konnten wir uns halt nur ein Format leisten.

Da haben wir uns erstmal für die CD entschieden und versucht die Verpackung (Digi-Pack) dafür so schön wie möglich zu gestalten. Im Vorfeld der Tour mit Boy Sets Fire haben wir uns jedoch dazu entschlossen, endgültigen kommerziellen Selbstmord zu begehen und doch eine 12″ Vinylversion der EP zu pressen… ha, ha. Beides erhältlich über www.eldordomusic.de

Es wird ja zum Teil die Meinung vertreten, gerade kleinere Bands würden mit Vinylveröffentlichungen besser fahren, da Vinyl-käuferInnen i.d.R. neugieriger sind und so eher unbekannten Bands eine Chance geben, wohingegen Kids, die nur nen CD-Player daheim stehen haben, eh nur ihre “Heros” aus Amiland abfeiern (überspitzt ausgedrückt). Wie siehst du das?

Oise: Tut mir leid, da bin ich persönlich wohl der lebende Gegenbeweis. Ich habe mir nämlich wohl seit 2 Jahren fast kein Vinyl mehr gekauft und denke trotzdem, das ich kleinere und unbekannte Bands mit meinem Geld unterstützt habe. Ich halte es für einen falschen Trugschluss, die Ernsthaftigkeit und das Interesse von Zuhörern nach so einer Oberflächlichkeit wie dem Format des gekauften Tonträgers zu beurteilen.

Denn nur darum geht es bei Vinyl und CD, die beide Vor- und Nachteile haben: zwei unterschiedliche Versionen des ein- und desselben Stückes Musik – nicht um Underground Vs. Mainstream oder “CooleR MusikcheckerIN gegen Trend-Kid. Als ich begonnen habe Musik zu machen und zu veröffentlichen war das auch noch klar: Die 7″ zum Beispiel war ein günstiges Format, jede konnte sich so was leisten und eine Single war der Ideale Weg eine unbekannte Band anzutesten.

Mittlerweile ist der Preis fürs Pressen einer 7″ wahnsinnig in die Höhe geschnellt, ein Verkaufspreis von 3 Euro pro Single ist absolut utopisch geworden und ansonsten erfreut sich die Single auch bei der plattenkaufenden Bevölkerung nur dann grösserer Beliebtheit, wenn es sich z.B. um ein “Collectors-Item” einer bereits etablierten Band handelt. Ich denke auf keinen Fall das Vinyl ausgedient hat. Aber als “idealer Start” für eine junge Band ist Vinyl meine Meinung nach auf alle Fälle kaum mehr interessant.

Was ich schon länger mal wissen wollte: Es gibt da ja diesen (süd)bayrischen mafiaähnlichen Klüngel… Welche Verbindungen bestehen zwischen Eldorado Music, Dancing In The Dark und der Hüttenschänke (in Maxhütte-Haidhof bei Regensburg).

Oise: Der Zusammenhang ist folgender: Gruni und ich machen miteinander Dancing In The Dark Records. Das Label wird vertrieben über Eldorado Music, das ich gemeinsam mit einem Freund betreibe. Beim Aufbau der Vertriebsstrukturen hat Gruni auch kräftig mitgearbeitet. Die Hüttenschänke in Maxhütte-Haidhof wird von zwei Freunden von uns – Heike und Sven – bewirtschaftet.

Direkt haben wir nichts damit zu tun, wir kennen und respektieren die beiden jedoch sehr, besuchen Konzerte die dort stattfinden oder veranstalten ganz selten auch selbst welche (z.B. die La Par Force Release Party mit Oil und Mano Nelson oder das Festival zum Dreijährigen Geburtstag unseres Plattenladens).

Und wo stehen da Join The Teamplayer? Dort kam ja seinerzeit der Static 84 Longplayer raus.

Oise: Ivonne und Marco die Join The Team Player/Avocado Booking machen sind immer noch sehr gute Freunde von uns und haben für ihre Arbeit auch unseren vollsten Respekt. Aber die Ausrichtung von JTTP ist ganz klar: Es soll im weitesten Sinne ein Hardcore Label sein. Und auch wenn wir als Individuen teilweise ganz klar aus der Punk/HC – Ecke kommen, ist LPar Force einfach keine Band, die gut zum restlichen Label-Programm passen würde. Deshalb stand die Veröffentlichung unserer EP auf JTTP eigentlich nie zur Diskussion. Aber wie schon gesagt, ich denke das beide bei dem was sie tun hervorragende Arbeit leisten.

Du hast ja eben schon erzählt, was du alles so “scene-technisch” machst. Macht es eigentlich überhaupt noch sinn, etwas in Eigenregie, also im Sinne des d.i.y.-Gedankens, auf die Beine zu stellen? Schliesslich kann man ja schon seid ein paar Jahren beobachten, dass die Industrie auch in Randgebieten (gerade auch in dem, was ich mal “unsere Szene” nennen will) breit macht. Das beschränkt sich ja schon nicht mehr auf massenkompatiblen Emo-College-Rock, sondern dringt ja auch in durchaus in Bereiche vor, wo man das noch vor kurzem gar nicht vermutet hätte (z.B. Blood Brothers). Bei einigen Indie-Labels hat man schon sehr deutlich den Eindruck, dass sie die Ganze Geschichte halt doch schlicht als “Geschäft” betrachten (ich hab schon nicht schlecht geschaut, wie ich gesehen hab, dass Alveran Rec. jetzt bei Bellaphon im Vertrieb sind – oder die Paarung Defiance / Zomba um nur zwei Beispiel zu nennen, die mir ohne grosses überlegen in den Sinn kommen). Andererseits, ist es auf Seiten der “Künstler” auch nicht besser, da hier scheinbar die Bereitschaft gestiegen ist, sich zwar gerne – so lange sich sonst keine Sau für einen interessiert – innerhalb von d.i.y.-Strukturen zu bewegen, also die Konzerte/Touren von kleinen Bookern organisieren zu lassen und seinen Kram bei kleinen Labels zu veröffentlichen, wenn dann aber “die Industrie” mit nem Scheck wedelt (bildlich gesprochen), heisst`s dann, man will sich weiterentwickeln, ein neues Publikum erreichen und der ganze Scheiss. Und nicht selten geht dass dann recht deutlich nach hinten los, wie zuletzt bei Blood Brothers beobachtet, die von nem grossen deutschen Booker für horrende Summen in Läden gebucht wurden, die völlig überdimensioniert waren. Das Ende vom Lied: in München haben sie bei 11,- Eintritt vor 50 Nasen gespielt.

Oise:  Puh, das ist jetzt eine sehr weit fassende Frage, die gleich diverse Fragen aufwirft bzw. gibt es einige Punkte die ich mit anderen Leuten schon des öfteren diskutiert habe… zum Thema D.I.Y. : Do It Yourself hat auf alle Fälle noch seinen Sinn und seine Berechtigung. Ich denke nur das es keine einheitliche “D.I.Y.-Philosophie” gibt und das ganze grundsätzlich oft sehr überbewertet wird. Welche Gründe gibt es denn für “Do It Yourself”? a)Man glaubt an das was man tut und will komplette Kontrolle darüber haben.

Deshalb veröffentlicht, gestaltet, bucht, etc man seine Band selbst. b)Man glaubt an das was man tut – nur man findet niemanden der deine Musik, Bilder, etc ebenfalls zu schätzen weis, also muss man alles selbst in die Hand nehmen oder zuhause sitzen und darauf warten, “entdeckt” zu werden. Beides sind gute Gründe, zum D.I.Y. Verfahren zu greifen, haben aber eine komplett andere Motivation. Ich bin jetzt aber auf keinen Fall derjenige, der bestimmen will, welcher der einzige “echte D.I.Y.” Gedanke ist.

Etwas selbst tun ist wohl das fordernste und befriedigenste überhaupt – heisst aber auch immer eine Menge Energie, Zeit und Geld in etwas zu stecken und dabei stösst man sehr leicht an seine Grenzen. Zum Thema Majorlabel: Ich sehe die Sache so: Ein Majorlabel ist eine Firma die Geld verdienen will – statt Seife verkauft so ein Label halt Musik. Das ist für mich jetzt erst mal nichts schlimmes. Als Band muss man sich halt darüber klar sein, ob man ein Teil davon sein will. Die Vorteile sind halt offensichtlich:

Genug Geld für ein vernünftiges Studio, Tour-Support, Werbung und gute Vertriebsstrukturen. Vielleicht auch ein Funken Hoffnung, eventuell doch einmal von der eigenen Kunst leben zu können. Die Nachteile liegen aber auch auf der Hand. Selten hat ein Majorlabel ein Verständnis dafür, was eine aus dem Underground kommende Band für Clubs spielen sollte (da finde ich das Beispiel mit den Blood Brothers auch sehr gut gewählt), stimmen die Verkaufszahlen nicht werden die Bands gefeuert oder man lässt sie im schlimmsten Falle am ausgestreckten Arm verhungern (siehe Jawbreaker, Sensefield, Samiam, GirlsVSBoys, …).

Ich mache da einer Band keinen Vorwurf und finde so einen Schritt auch nicht so schlimm, man sollte sich nur im Vorfeld klar sein ob der Schuss nicht nach hinten losgeht. Für eine gute Alternative halte ich grosse Indies (z.B. Epitaph / Dischord / Southern) – da hier sowohl Geld, als auch Enthusiasmus und Hintergrundwissen da sind. Oder Sub-Labels (z.B. City Slang), weil hier die Vorteile eines Majors genutzt werden, aber das Label halt unabhängig davon operieren kann (bilde ich mir in meiner Naivität zumindest ein, ha, ha). Perfekt wäre es wenn Bands nicht den Musik-Underground verlassen, sondern ihn mit “nach oben” nehmen würden.

Zum Beispiel weiterhin mit korrekten Veranstaltern zusammen arbeiten, Indie-Labels durch die gesteigerten Verkaufszahlen unterstützen – Fugazi sind da wohl das absolute Ideal-Beispiel. Nur denke ich das der Underground des öfteren zwei entscheidende Fehler macht: a)Es wird versäumt, mit manchen Bands mitzuwachsen, unabhängige und doch umfassende Vertriebsstrukturen aufzubauen, auch die Möglichkeit zu haben grössere Konzerte zu veranstalten und so Bands die populärer werden die Möglichkeit zu geben, sich weiterhin in diesen Strukturen bewegen zu können.

b)Die “erfolgreich = schlecht” Mentalität. Eine Subkultur oder Szene, in der sich selbst Bands wie Propagandhi oder eben Fugazi ans Bein pissen lassen müssen, weil sie erfolgreich, bekannt und anziehend auf mehr als 50 Leute sind, muss sich nicht wundern wenn manche Bands sich zynisch, desillusioniert und demotiviert dem “grossen” Musikgeschäft zuwenden. Grundsätzlich finde ich es nicht verwerflich wenn jemand mit Punk oder ähnlichem Geld verdient, sei das durch Band, Label, Konzertveranstaltungen oder ähnliches. So lange das ganze für alle beteiligten fair und korrekt läuft. Ach, schwieriges und auf gar keinen Fall Schwarz-Weiss zu sehendes Thema und ich habe höchstwahrscheinlich eh schon den Rahmen mit meiner Antwort gesprengt…

Ich empfehle da noch Tobias Kühn`s Streitschrift im YOT # 24.Zum Thema eine Band will mit ihrer Botschaft mehr Leute erreichen: In dem Fall würde ich es mir wünschen, Bands würden dann endlich mal ihre Position nutzen und das Maul aufmachen, sobald ihnen mal jemand zuhört. Dagegen gibt es aber auch eine Menge Leute, die ihre Popularität m.M. nach sehr gut genutzt haben, z.B. Rage Against The Machine, Chumbawamba, Bruce Springsteen, Hans Söllner, Thomas D, …

Du hast ja auch mal kurz bei Boy Sets Fire gespielt. Gerüchteweise haben sie dich gefeuert, weil du ihnen politisch zu extrem warst…

Oise: Ha, ha, super…das sollte ich auf Aufkleber drucken und auf unsere CD kleben, vielleicht steigert das die Verkaufszahlen. Nee, die Situation war folgende: Ich war zu dem Zeitpunkt mit ihnen auf Europatour und der Bassist musste aus sehr wichtigen persönlichen Gründen schnellstmöglich nach Amerika zurückkehren. Boy Sets Fire standen also vor der Entscheidung entweder die Tour abzubrechen und viel Geld zu verlieren oder aber eine andere Lösung zu finden.

Und die war dann halt dem “stupid german roadie” innerhalb von 3 Stunden 9 Lieder beizubringen und ihn in Zürich auf die Bühne zu stellen, ha, ha. Ab dann lief es eigentlich ganz gut, abgesehen davon das es mich nicht gerade entspannte, meine Jugendhelden von Sick Of It All am Bühnenrand stehen zu haben, die sehen wollten ob ich das ganze jetzt anständig versaue, ha, ha. Es war aber ganz klar, das es sich da nur um eine zeitlich begrenzte Sache und eine Notlösung handelt. Und abgesehen davon – wer möchte schon in den USA leben?!

Teile von euch haben ja schon mit Static 84 einen guten Eindruck gemacht: wieso haben Static 84 aufgehört zu existieren und in wie fern haben La Par Force noch was mit ihrer Vorgänger band gemeinsam.

Oise: Zwei Klassiker des Musikjournalismus: “Persönliche und Musikalische Differenzen”, ha, ha. Nein ehrlich, aus Static 84 war einfach die Luft raus… Ich vergleich das gerne mit einer Beziehung, bei der man erst erkennt was falschgelaufen ist, wenn das ganze vorbei ist. Innerhalb der Band gab es einfach zu viele Meinungsverschiedenheiten, z.B. in welche Richtung die neuen Lieder gehen sollten, wie viele Konzerte/Touren man spielt, was die Band inhaltlich vermitteln sollte…

Die Auflösung war für alle Beteiligten wohl auch das Beste, weil so alle die Möglichkeit hatten etwas neues anzupacken, das mehr den Interessen/Geschmäckern des einzelnen entsprach. Und seither verstehen wir uns alle auch wieder prächtig.

Und was hat LPForce noch mit der Vorgänger-Band gemeinsam?

Oise: Die offensichtlichste Gemeinsamkeit ist wohl, das Tobi, Gruni und ich halt in beiden Bands gespielt haben. Ansonsten eine Sache, auf die ich bei Static 84 immer stolz war: Auch wenn wir nicht die originellste Band waren, wir haben uns zumindest nie was um “szene-interne” (musikalische) Trends gekümmert, sondern immer nur die Musik gemacht, die wir für gut hielten. Egal ob das der Szene-Polizei gefallen hat oder nicht.

Und mit der gleichen Mentalität haben wir bei LPF jetzt auch weiter gemacht: Das wir vor allem Musik machen wollen, die uns berührt und Spass macht. Und nicht ob das gerade zu aktuellen Mainstream- (siehe “Emo”) oder Szene-internen (z.B. New Wave Revival/”Disco-Punk”) Strömungen passt. Ansonsten gibt es hoffentlich mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zu Static 84, ha, ha.

Irgendwie scheinen ja alle seit einer Weile, ihre Metalroots rauskramen zu müssen… Was war deine erste Metalplatte.

Oise: Das war eine Kassette, die ich im Alter von 9 Jahren von meinem Nachbarn überspielt bekommen habe. Auf der einen Seite Bon Jovi “Slippery When Wet” und auf der B-Seite Slayer “Reign In Blood”. Und das werde ich Bon Jovi nie vergessen, denn das war das erstemal das mich Musik so umgeblasen hat, das ich nur noch die Augen zugemacht habe und wie ein Verrückter im Zimmer umher gesprungen bin.

Meine Klassen-Lehrerin hatte dann auch ein Gespräch mit meiner Mutter, ob diese “Rock-Musik” für mein auffälliges Verhalten in der Schule verantwortlich sein könnte, ha, ha. Es hat dann übrigens noch ca. 2 Jahre gedauert, bis ich die B-Seite dieses Tapes richtig zu würdigen wusste…

Zum Abschluss die Gartenparty-frage: Du feierst eine Gartenparty und darfst drei Bands / MusikerInnen deiner Wahl einladen, die dort spielen sollen (der Clou: es können auch aufgelöste Bands bzw. tote Musikanten sein).

Oise: Rage Against The Machine Fugazi The Clash (und da war Joe Strummer noch gar nicht tot, als wir das Interview zum ersten Mal geführt haben!) Und ich darf als Gastgeber natürlich für alle Bands die Set-List schreiben. www.parforce.net www.dancinginthedark.de www.eldoradomusic.de

***

Interview: Sebastian Wiedemann
Fotos: Sebastian, LPF

Links (2015):
Discogs

Both comments and pings are currently closed. RSS 2.0