Oktober 3rd, 2025

Geschichte Spaniens in der Antike – Von den Phönikern bis zum Kalifat von Córdoba, Pedro Barceló

Posted in bücher by Dolf

Verlag C.H. Beck Wilhelmstraße 9, 80801 München, www.beck.de

Es wäre schon ganz gut, genau zu lesen, ich dachte wohl es gibt die Geschichte Spaniens ab der Antike bis in die Gegenwart, nicht nur in der Antike. Hab mich trotzdem durchgebissen und viel kann ich dazu gar nicht sagen, außer das der Autor wirklich tolle Arbeit geleistet hat – soweit ich das beurteilen kann, bin ja kein Historiker. Man erfährt sehr detailreich die Geschichte Hispaniens von 1000 v.u.Z. (keltische Einwanderungswellen auf der iberischen Halbinsel) bis zum arabischen Einfall 711. Vereinfacht gesagt wurde ständig gewandert und ständig Krieg geführt mit einigen mehr oder weniger friedlichen Pausen. Das hier nachzuzeichnen ist nicht wirklich sinnvoll, daher nur ein paar Infos aus der Chronologischen Tabelle:

Phönikische Kolonisation, Tartessische Kultur, Barkiden, Eroberung durch Hannibal, ab 201 v.u.Z. Festsetzung der Römer in Hispanien, 212 Verleihung des römischen Bürgerrechts, um 310 Zeugnis der Christianisierung Hispaniens, Mitte des 5. Jh.s Zerfall des römischen Reiches, Westgoten, Byzantinische Herrschaft und dann endet die Antike mit dem arabischen Einfall. Wie man sieht waren die Römer ziemlich lang dort, somit kann man wohl sagen das ein Großteil der „antiken Geschichte Spaniens“ sehr Romzentrisch ist, weil es so gut wie nur von dort Aufzeichnungen gibt (und was davon authentisch oder schöngeschrieben ist, wieder eine andere Frage…). Aber Barceló nimmt auch andere Quellen (u.a. Archäologie) um eine möglichst genaue Geschichte zu zeichnen. Auch hier scheint es so zu sein, das die Geschichte umso genauer erzählt wird, je länger sie zurückliegt und je näher man der Gegenwart kommt umso mehr nimmt sie fahrt auf. Was ich aber eigentlich viel interessanter finde ist das derartig akribische wissenschaftliche Arbeit in anderen Bereichen als totales Nerdtum bezeichnet werden würde. Schon interessant das die einen dann oftmals als Nerds nicht voll genommen werden, aber wenn es dann wissenschaftlich ist, dann ist das natürlich was ganz anderes. Aber das nur mal so am Rande. Und hier noch ein Original-Zitat was die Zustände im 4. Jahrhundert in Teilen Hispaniens beschreibt: „Einige unermesslich reiche Aristokraten (honestiores), die ihren luxuriösen Lebensstil zur Schau stellten, vermochten ihren Besitz auf Kosten der Allgemeinheit zu vermehren, während eine große Zahl ehemals vornehmer Familien aus den urbanen Milieus nicht mehr in der Lage war, ihren Status zu halten. Weite Kreise der Bevölkerung, die in den Städten und auf dem Land unter kläglichen Bedingungen den Unterhalt der Gesamtbevölkerung erwirtschaften mussten (humiliores), lehnten sich dagegen auf.“ Das kommt einem doch bekannt vor, ist im Prinzip heute noch genauso, das ist schon krass. Ich sehe es positiv, hätte ich mich nicht „verlesen“ hätte ich das Buch nicht gelesen, so bin ich mit Geschichtsinformationen von Hispanien zugeschüttet worden und habe zum Beispiel behalten das auch Palma, auf Mallorca, von den Römern gegründet wurde. Nun gut, wir sind hier beim Trust, falls dies jemand interessieren sollte, hol dir das. Für ein wissenschaftliches historische Buch ist es gut leserlich geschrieben. Für die meisten dürfte das hier viel zu speziell und detailreich sein. 492 Seiten, Gebunden, 38,00 Euro (dolf)

Isbn 978-3406828980

[Trust # 233 August 2025]

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