März 16th, 2007

RAZORCAKE FANZINE UND HEARTATTACK FANZINE (#117, 04-2006)

Posted in interview by jörg

„How many punks does it take to screw in a lightbulb?

„It doesn’t matter. Punks can’t change anything.“

Ja nee, is klar Teil II:

Interview mit Todd, Razorcake Fanzine, Los Angeles, und Lisa, Heartattack Fanzine, Goleta

Todd von dem Razorcake Zine hat früher bei dem Telefonbuch des Punkrocks, dem Flipside Zine aus Pasadena, mitgemacht und dann ein eigenes Heft gegründet, welches sehr entspannt und interessant ist.

Seit Mitte der 90iger existiert das alle Vierteljahre herauskommende Fanzine Heartattack (HaC), dass u.a. von Lisa und Kent McLard, Betreiber von Ebullition Records und Namensgründer für Rage against the machine (siehe www.ebullition.com), herausgegeben wird. Viel Spass und kauft euch die Hefte, die sind klasse.

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Lieber Todd vom Razorcake Fanzine, liebe Lisa vom Heartattack Zine, danke, dass ihr Zeit für dieses Split-Interview habt. Als erstes würde ich gerne wissen, ob ihr überhaupt deutsche Wörter kennt?

Todd (T): Halt Sachen von Comic-Büchern, die ich als Kind kenne, von Punkbands und Wörter, die es in das amerikanische Wörterbuch geschafft haben. Achtung! Panzer. Schnauzer. Die Kreuzen, Sauerkraut. Die Toten Hosen. Bitte. Danke. Bier.

Lisa (L): Als ich eine Studentin war, habe ich Germanistik studiert. Zu der Zeit konnte ich gutes Deutsch, aber heutzutage gibt es nicht viele Leute, mit denen ich mich unterhalten kann. Meine Grammatik ist total bescheuert, aber ich kenne noch viele Wörter. Ich wollte das ganze Interview auf Deutsch schaffen, aber ich finde es jetzt zu schwer. Tut mir leid!

Heartattack ist aus Goleta, Razorcake kommt aus Los Angeles; wie seht ihr beide die Fanzine- Situation in dem Grossraum Los Angeles oder in den USA im allgemeinen? Sind Print-Zines auf lange Sicht tot, gibt es mehr oder weniger in den letzten Jahren?

T: Echte Fanzines, d.h. gemacht von Fans für Fans, und nicht für Profit, sind definitiv weniger geworden als vor 10 Jahren. Vieles hat mit dem Internet zu tun. Die Leute können viele Infos über Bands dort bekommen, Infos direkt elektronisch austauschen und viel intensiver in Kontakt kommen und bleiben. Macht Sinn. Und da gibt es halt den Einfluss der gratis „bands-pay-for-interviews-by-placing-ads Punk-Magazine, die es für den gewöhnlichen Leser schwer machen, zwischen diesen Heften und den Fanzines mit Herz, Soul und Integrität zu unterscheiden.

Ich meine, ich bin ein Leser. Ich liebe Bücher. Ich liebe Büchereien und Second-Hand-Buchläden und es ist meine Hoffnung, dass Razorcake immer noch gelesen werden will. Wir nehmen grosse Mühen auf uns, dass Razorcake lesbar bleibt und dass es von Dauer ist, d.h. dass du in zwei oder drei Jahren immer noch mal in eine Ausgabe reinschauen kannst und das diese immer noch lebendig ist und gute Stories hat.

Ich denke, seitdem wir soviel Zeit auf die Schreibe-Qualität investieren… dass das schon klappt. Ich finde, dass es nicht so ist, dass E-Books die gedruckten Bücher verdrängt haben. Menschen mögen es nicht, zu lange auf den Computer zu starren. Menschen mögen es, im Bus oder im Auto zu lesen. Auf jeden Fall ist es schwieriger und härter mit Print-Zines als vor 10 Jahren, das stimmt, aber, hey, fuck it. Ich mag das, was ich tue. Und du musst im Kopf behalten, dass die meisten Punks arm sind. Nur ein Bruchteil unsere Schreiber haben einen eigenen Computer.

L: Speziell bei dem HeartattaCk ist es ganz einfach so, dass wir in einer so kleinen Gemeinschaft in Goleta bzw. Santa Barbara operieren, dass wir nicht viel echten Kontakt zu anderen Punks in der Gegend haben. Wir arbeiten mit E-Mails und schicken Sachen raus in die ganze Welt. Goleta und Santa Barbara sind lokale Gemeinschaften von Punks und Studenten, die es manchmal nicht verstehen können, wie überregional unser Zine ist.

Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir engagierte Kolumnisten und Interviewer haben, so dass das HaC ein Ideenforum sowohl der Punk- und Hardcore-Gemeinschaft als auch von uns ist. Fanzines generell sind am absterben, HaC ist da keine Ausnahme. Unsere Auflage geht im Vergleich zu unserer Ursprünglichen immer weiter runter und es ist schwieriger geworden, Anzeigen zu bekommen, die den Druck finanzieren können. Das hängt alles mit dem Internet zusammen. Blogs und Webseiten, die jeder machen kann, haben die Printmedien in eine Ecke gedrängt.

Keiner will für ein Zine mehr zahlen und das führt tendenziell dazu, dass jedem, sogar uns mit unserem geringem Preis, dadurch geschadet wird. Wir bekommen immer weniger Zines zum reviewen, weil die Leute eben keine mehr machen. Es kommen viel weniger etablierte Zines raus; zwar gibt es eine breite Menge von Zines, die die Leute der ersten Stunde zusammenstellen, d.h. ein wenig cut-and-paste Sachen für ihre Freunde machen, und die ihren Weg zum HaC-Review finden, aber es gibt über die Jahre hinweg immer weniger Zines, besonders solche, die nicht nur aus Anzeigen für neue Veröffentlichungen bestehen.

Wenn man sich die Review-Sektion beim HaC anschaut … hatten wir mal fünf Seiten Zine-Reviews und jetzt haben wir nur noch drei Seiten. Wir bekommen einfach weniger Zeug. Damit ist nicht gesagt, dass der Grund, das Internet, böse ist. Es ist sicherlich besser für den Planeten Erde und somit für uns alle, weil weniger Papier verwendet und auch weniger Zeit damit zugebracht wird, Sachen wie Kinkos (Anm: eine Büroeinrichtungs- /Fotokopierladen – Kette) zu unterstützen.

Die ganze Idee eines Heftes wird sich in den kommenden Jahren noch ändern und ab einem bestimmen Punkt wird es wahrscheinlich hauptsächlich nur noch Blogs geben. Für einen altertümlichen Zine-Dinosaurier wie mich ist es aber etwas schwer, solche Blogs als Zines zu akzeptierten, selbst wenn sie genauso wie die Zines ein Ausdruck von Meinungen und Standpunkten sind. Na ja, es ist eben alles eine Verschiebung.

Was macht ihr bei dem Zine und wie lange seht ihr euch in dieser Position?

T: Ich kann alles machen ausser dem tatsächlichen Drucken des Heftes: Layout, koordinieren, schreiben, Fotos machen, PC reparieren, Müll wegbringen, Anzeigen einholen, Platten reviewen, Bands interviewen. Wir haben 64 reguläre Schreiber und zwei staffers, Megan und Josh, ohne die das Heft nicht rauskommen könnte. Mein Partner, Sean Carswell, betreibt die Buchführung von Razorcake, die Gorsky Press heisst. Ich sehe mich so lange in dieser Position, bis wir das nicht länger machen können. Ich will wirklich nicht, dass das Razorcake einmal zu einem Ende kommt.

L: Am Anfang war ich hauptsächlich für die Zine Reviews verantwortlich. Dann, über die Zeit hinweg, habe ich mehr und mehr Musik-Reviews geschrieben; als Kent und Leslie eine Auszeit brauchten, habe ich das übernommen, was liegen geblieben war. Leslie ist jetzt in einer Anwaltsschule und macht nichts mehr beim HaC. Kent macht immer noch eine Menge, wobei, wenn du ihn dazu fragen würdest, er sagen würde, dass er gar nicht viel tut. Er kümmert sich um das ganze Layout und weil Hac über Ebullition läuft, kümmert er sich auch um die Anzeigen und ist derjenige, der das Heft drucken lässt. Ich bin für den gesamten Inhalt verantwortlich. Ich suche nach guten Zeug, treibe die Kolumnisten an, bleib dran, dass alle Sachen reviewt werden und den ganzen anderen Scheiss, der so anfällt.

Es ist eine Menge zu tun, aber wir machen es ja alle drei Monate, so dass ich alle drei Monate wirklich einen verrückten Monat haben und das klappt schon alles ganz gut. Ich bin dafür bekannt, dass ich für eine Ausgabe über 100 Reviews mache, neben der inhaltlichen Koordinierung, aber ich bewege mich weg von diesem verrückten Pensum. Man muss einen guten Kern von Reviewern haben und über den Sachen stehen (und da bleiben), wenn du nicht alles selber machen willst. Ich bin 100 % für DIY, aber ich habe noch ein eigenes Leben, d.h. dass HaC mehr ein Do-It-Together anstelle eines Do-It-Lisa ist.

Es gibt auch keinen Tag, an dem ich das Hac nicht machen will. Ich bin gerade Mutter geworden und arbeite trotzdem an der neuen Ausgabe. Ich weiss, dass es ziemlich bescheuert von mir ist, zu denken, dass ich beide Sachen machen kann, aber tue es dennoch. Es gibt viele Momente, wo das Machen eines Heftes einem auf die Nerven geht und es einem idiotisch vorkommt, aber es wäre sehr seltsam, wenn es auf einmal weg wäre. Nach 10 Jahren ist es wirklich ein Teil von mir geworden.

Wie hoch ist eure Auflage?

T: 6,000.

L: Im Augenblick 7000 Stück. Wie ich vorher schon gesagt habe, Print Medien sind am Sterben, so dass ich hoffe, es mit der verringerten Auflage noch eine Weile zu schaffen. Aber es ist schwierig, Anzeigen zu bekommen, wenn man keine hohe Auflage hat, und es ist noch schwieriger, ein Zine zu drucken, wenn kein Geld da ist. Aber heute ist es schwierig, mehr Hefte loszuwerden, als wie wir presssen. Wir haben immer noch Backssiues von den meisten Ausgaben und das mag ich auch, auf der anderen Seite will ich auch keine Verschwendung und nur noch Abfall produzieren.

Eine Frage an Todd: was ist aus dem Flipside Heft und Al Flipside geworden? Wie bist du zur Razorcake gekommen?

T: Kai Dohm, der Eigentümer von Rotz Vertrieb, schuldete Al Flipside eine Menge Geld und Kai hat nicht gezahlt. Wir haben ihn verklagt, aber das Geld nicht bekommen, weil Rotz Insolvenz beantragt hatte und Flipside dadurch zum Ende kam. Ich habe Al gesagt, dass ich Geld aus meinen Ersparnissen einbringen würde, um Flipside wieder finanziell sicher zu machen, wenn er mich zu einem offiziellem Partner machen würde. Ich war zu der Zeit der Flipside General Manager – für $ 6 die Stunde. Er sagte nein. Und unsere Wege haben sich getrennt und ich habe seit 5 Jahren nicht mehr mit ihm geredet.

Aber ich bin darüber hinweg, böse auf ihn zu sein, wobei er wirklich Scheiss- Sachen mit mir abgezogen hat, Türschlösser auswechseln, ohne mir davon zu erzählen – er schuldet mir immer noch Geld für meine Arbeit beim Flipside, das ich nicht bekommen habe – bis jetzt. Mist. Al arbeitet in einem wissenschaftlichen Labor, er ist halt zu dem Job zurück gegangen, den er vor der Gründung von Flipside 1977 hatte. Er ist a super smart guy. Ich mochte den Spirit von Flipside und versuchte die Teile, die ich mochte, zu übernehmen und habe ein eigenes Heft begonnen, zusammen mit meinem besten Freund Sean. Wir haben es verschlankt, jegliche Major-Label-Berichterstattung rausgenommen, auf deren Anzeigen verzichtet und haben uns mehr auf die DIY Kultur konzentriert.

L: Ich habe keine Ahnung, manchmal müssen Sachen ein Ende haben und das ist okay.

Eine Frage an Lisa: seit wann gibt es das HaC? Gibt es Sachen, die du im Nachhinein ändern würdest (schlechte Ausgaben, Sachen, die du lieber nicht geschrieben hättest…)? Was denkst du über den Evasion Kolumnisten, also, dass er ernsthaft schreibt, dass Milch trinken schlimmer sei als Frauen zu vergewaltigen?

L: HaC kommt seit 1994 raus. über die Zeit hinweg haben wir über eine Menge Sachen berichtet, über die wir denken, dass sie interessant oder wichtig sind. Die Leute waren nicht immer einverstanden und ehrlich gesagt, habe ich lieber einen engagierten öffentlichen Dialog, als einfach Ideen zu drucken, mit denen ich sowieso schon übereinstimme. Ok, natürlich drucken wir eine Menge Ideen, mit denen wir übereinstimmen, aber nicht in jedem Fall. Der Evasion-Typ kriegt eine Menge negatives Feedback für das, was er schreibt, aber ich glaube, der Kern, von dem was er sagen will, ist richtig.

Sicherlich gibt es wichtigere Sachen als das Haustier Projekt, aber ich denke, wie müssen uns Unterdrückung im gesamten angucken. Ich denke nicht, dass Milch trinken schlimmer ist als Vergewaltigung, aber ich bin keine Kuh, und wenn ich eine wäre, würde ich darüber anders fühlen. Ich bin nichtsdestotrotz vegan und stimme darin überein, dass Milchprodukte „fucked up sind, und dass, wenn wir die Freiheit von Unterdrückung bei den Menschen unterstützen wollen, wir uns auch die Unterdrückung und Gewalt anschauen müssen, die wir täglich Tieren antun. “

Animal liberation ist eine Angelegenheit, die etwas nach hinten gefallen ist bei den Sachen, um die sich Punks kümmern. Deshalb denke ich, dass der Evasion Typ wieder daran erinnern wollte, eventuell in einer sensationsheischenden Art und Weise. Ich schätze seine Art und Weise, seinen Standpunkt zu sagen und dafür Kritik einzustecken, im besten Falle gibt’s eine Kommunikation zwischen den Menschen, die seine Kolumne lesen und es gehen mehr Ideen nach draussen.

Wie sieht ein Routine-Tag bei deinem Heft für dich aus? Wie sieht ein glücklicher Tag für dich aus?

T: Ich habe viel zu viel gearbeitet. Ich stehe um sieben Uhr morgens auf und geh in den benachbarten Raum, wo unser Büro ist und höre zwischen 19 und 20.00 mit dem arbeiten auf. Ich versuche, mir einen Tag die Woche frei zu nehmen. Was ich täglich mache, wechselt ständig. Das hängt damit zusammen, wo wir in unserer zwei-monatlichen Produktion für das Heft gerade sind. Alles vom Vertrieb, Bilder kopieren, Korrespondenz, neue Musik hören, zur Post gehen. Das wechselt die ganze Zeit.

Ist aber auch ok, verhindert ein bisschen die Stagnation. Glückliche Tage sind die, wo ich skaten gehe (ich habe seit 2 Jahren dafür gekämpft, dass ein guter Skatepark in meiner Nachbarschaft aufmacht. Sie fangen mit den Arbeiten nächsten Monat an), eine gutes Konzert sehe oder wo ich bowlen gehe.

L: Die einzige Sache, die täglich geschieht, ist E-mail. Wir erhalten tonnenweise E-mails, meistens unbrauchbare Pressemitteilungen und Spam. Ich sortiere dies durch, wir schauen, was als Beiträge und als Bericht hereinkommt und bleiben bei den auf lange Zeit geplanten Beiträgen an der Planung beteiligt. HaC kommt alle drei Monate raus. Ich verwende die Hälfte eines Monates darauf, Sachen für die neue Ausgabe vorzubereiten, einen ganzen Monat, um den Inhalt zu editieren und es druckreif zu machen, um dann, wenn es vom Druck zurück kommt, nach einer Woche zu verschicken.

Und dann kommt ein Monat, wo ich alles ignorieren kann, bis wieder die neue Ausgabe ansteht. Ich arbeite bei Ebullition und wir vertreiben HaC, so dass ich fast jeden Tag damit beschäftigt bin, Hac zu den Plätzen zu senden, wo es hingehört. Aber es ist keine tägliche Aufgabe, die Arbeit verläuft mehr in einem Kreislauf, der zeitweise sehr „heavy wird.

Was denkst du über Schwerpunktausgaben? Im Moment finde ich, dass jedes deutsche Heft eine rausbringt (ich lach` mir nen Ast. Der Korrektuleser).

T: Ich liebe Schwerpunktausgaben, aber ich sehe nicht, dass wir in der nächsten Zeit eine machen. Ich bin ein grosser Freund der „synchronicity. Zum Beispiel hat unsere neueste Ausgabe # 28, die wir gerade fertig gestellt haben, ein fortlaufendes Thema, das durch das gesamte Heft läuft. Das ist unsere schwärzeste Ausgabe bis jetzt. Viel Tod, Unfälle, Schlägereien, Schmerz, ärger, Scheidungen. Aber aus komplett unterschiedlichen Sichtweisen und mit einem sehr ehrlichem Approach. Ich fühle einfach, dass ich unseren long-time Schreibern ein offenes Forum geben wollte, was sie in ihrem alltäglichem Leben nicht haben, nämlich kreative Freiheit.

L: Themenausgaben, die sich um bestimmte Themen drehen anstelle der regulären News und Informationen, sind für Musikhefte eine grossartige Idee. Wir haben eine Reihe von Schwerpunktausgaben gemacht mit HaC und ich bin sehr zufrieden damit, wie sie alle zustande gekommen sind. Die Ausgaben über Frauen in Punk, Rasse, und Sex waren meine Favoriten. Wir haben gerade eine über Arbeit gemacht und ich plane eine Ausgabe über Religion irgendwann nächstes Jahr. Es ist nett, es zu mischen.

Was sind deine Lieblingsbands? Warum ist Razorcake neben den Printheft auch ein Webzine und warum ist es Heartattack nicht?

T: Einige „long-time favorites: Dillinger Four, Leatherface, Smogtown, Tiltwheel, Naked Raygun, Adolescents, Replacements, Zero Boys, Saints, Ramones. Pointed Sticks. Most of the usual suspects. Newer favorites: Fucked Up, Bent Outta Shape, The Observers, The Bananas, The Ergs!, Riverboat Gamblers, Marked Men, Lost Sounds, Soviettes, Direct Control, Orphans, This Is My Fist, Smalltown, Randy, Rivethead, Grabass Charlestons, Sexy, Arrivals, Toys That Kill. Wenn du mir eine Seite gibst, ich mach die voll.

Es ist eine wirklich aufregende Zeit im Punkrock, die sich ein wenig wie 1982 anfühlt, und leider merken das nur sehr wenige Leute. Wir sind auch eine Webzine, weil ich ein bisschen gerechnet habe: wie viel der Druck und der Vertrieb jeder Ausgabe kostet. Wir können das Heft nicht länger machen und immer zum break even kommen, deshalb verwenden wir die Webseite. Alle Reviews, die es nicht in die Printausgabe geschafft haben, landen da, ausserdem testen wir dort unsere neuen Schreiber und setzen alle unsere live Reviews auf die Seite. Wir wollen in Zukunft noch mehr Website-Sachen machen, mehr Fotos, Schreiber blogs, Sachen wie diese halt. Wir arbeiten seit 2 Jahren an einer neuen Seite. Wir wollen es richtig machen.

L: HeartattaCk ist kein web- Zine, weil a) bin ich mehr Fan des old school print Zines, was man in seiner Hand halten kann und sich wie eine echte Sache anfühlt, und b) hab ich keine Ahnung davon, wie man diesen Webscheiss macht und ich will es wirklich auch nicht in der nächsten Zeit lernen.

Sagen wir, du hast alles Geld und alle Zeit der Welt, was würdest du machen?

T: Das weitermachen, was ich gerade mache, aber nur noch 40 Stunden die Woche statt 60-70 arbeiten. Mehr Leute einstellen. In der Lage sein, den Schreibern a „living wage zu zahlen. Mehr Zeit für mein eigenes Schreiben haben (Ich habe gerade einen Roman geschrieben). Wir versuchen gerade, als eine non-profit Organisation anerkannt zu werden. Wir haben eine Menge Ideen, falls das wirklich durchkommt: einen community space aufmachen und damit beginnen, die East Los Angeles Punk Rock Community zu archivieren. Im Kern von allem ist meine erste Liebe, ein Zine über Punkrock machen. Das ist dass, was ich denke, was ich am besten kann.

L: Genau das machen, was ich tue, aber wahrscheinlich weniger arbeiten, so dass ich mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen kann. Es gibt keine Projekte, die ich mache, wo ich in der nächsten Zeit weniger Zeit investieren möchte. Ich will immer mehr tun und muss mich daher oft bändigen, nur die Sachen zu machen, die ich effektiv erledigen kann. Ich bin gerade Mutter geworden und ich denke, dass wird ein interessanter Test nächstes Jahr, Mutter zu sein und nebenbei mich weiterhin zu engagieren, was ich mir vorgenommen habe. Ich denke, es ist wichtig für Eltern, dass sie interessante Menschen mit Hobbys sind, so lange halt die Kinder nicht darunter leiden müssen, bereichert es beide.

Am Ende kurze Fragen, kurze Antworten bitte…N.W.A.:

T: Wusstest du, dass Ice T. gerade seinen Bachelor in Architektur in Arizona bekommen hatte als die erste Platte rauskam? Ist wahr.

L: Nicht mein Bereich der Sachkenntnis.

Rich Kids on LSD:

T: Die „Keep Laughing ist eine der unterbewertesten Platten im Hardcore. Grossartige Platte.

L: Mein Mann hat ein altes RKL live Tape aus seiner High School Zeit, mit dem er mich von Zeit zu Zeit im Auto foltert.

Deine Meinung zu Sex:

T: Schön mit einem selber, besser mit einem Partner, der auch Lust drauf hat.

L: Ich bin Mutter, deshalb weisst du, dass ich zumindest einmal Sex hatte.

Besten Witz, den du in der letzen Zeit gehört hast?

T: How many punks does it take to screw in a lightbulb? It doesn’t matter. Punks can’t change anything.

L: Mir fällt keiner ein, ich mag lieber neckische Wortspiele.

Schlechtester Witz, den du jemals gehört hat?

T: How many surrealists does it take to screw in a light bulb? Fish.

L: Wenn das neckische Wortspiel zu weit gegangen ist.

Was ist denn die sexieste Sache?

T: Jemand zu haben, der dich genauso liebt wie du ihn liebst.‘

L: Brett Hall.

Musiktipps für Sex ?

T: Sam Cooke. Otis Redding. Nina Simone.

L: Ich höre so viel Musik, dass ich es eigentlich vorziehe, beim Sex keine Musik zu hören; es dämpft die Erfahrung.

Wie gewinnt man das Herz der Frau, die man liebt?

T: Das bin ich immer noch am herausfinden.

L: Mein Sohn hat mein Herz gewonnen an dem Tag, als er aus mir rausgeflogen ist und in seine Welt gefallen ist. Er musste also nicht viel tun. Ich fühle, dass ich ihn genauso wie meinem Mann liebe, obwohl wir uns eben erst getroffen habe. In der Hinsicht bin ich ein grosser Softie.

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Kontakt Razorcake: www.razorcake.com

Kontakt Heartattack: www.ebullition.com (und dann Link auf Heartattack-Fanzine)

Interview: Jan Röhlk

 

 

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